NEW YORK (Dow Jones)--Wegen zunehmender Konjunktursorgen sind Aktien an der Wall Street am Donnerstag verkauft worden. Damit war die jüngste Rekordjagd zunächst einmal beendet. Es breitete sich die Sorge aus, dass die konjunkturelle Erholung doch nicht so stark ausfallen könnte wie erwartet. Es gebe erste Anzeichen, dass Arbeitskräftemangel und Engpässe in den Lieferketten das Tempo der Erholung bremsen könnten, hieß es. Dazu komme die weltweit immer rasantere Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus.

Der Dow-Jones-Index fiel um 0,7 Prozent auf 34.421 Punkte, der S&P-500 verlor 0,9 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 0,7 Prozent nachgab. Dabei wurden 732 (Mittwoch: 1.587) Kursgewinner und 2.605 (1.716) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 119 (135) Titel.

"Es gibt Erkenntnisse, dass die Dinge wirtschaftlich nicht mehr so positiv aussehen wie noch Mitte Juni", sagte Edward Park, Chief Investment Officer bei Brooks Macdonald. "Delta oder das nächste Delta wird ein wiederkehrendes Risiko an den Märkten sein", ergänzte er. Die US-Daten seien zuletzt außerdem hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

In dieses Bild passten die vorbörslich veröffentlichten wöchentlichen Erstanträge, die entgegen den Erwartungen leicht gestiegen sind.


   Dollar fällt mit US-Renditen zurück 

Der Dollar zeigte Schwäche vor dem Hintergrund des ungebremst weitergehenden Rückgangs der US-Renditen. Der Dollar-Index reduzierte sich um 0,3 Prozent, der Euro lag wieder klar über der am Vortag unterschrittenen Marke von 1,18 Dollar. Die Zehnjahresrendite, die am Vortag erst auf den niedrigsten Stand seit Februar gefallen war, gab um weitere 2,2 Basispunkte nach auf 1,30 Prozent. Händlern zufolge erfahren die Anleihen als sicherer Hafen Zulauf wegen der wieder zunehmenden Sorgen um die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus, die wiederum die Wirtschaft in Mitleidenschaft ziehen dürfte.

Derweil drehten die Ölpreise nach frühen Verlusten deutlicher ins Plus. Die Lagerbestände in den USA sind die siebte Woche in Folge gesunken. Auch der schwache Dollar gab den Preisen Auftrieb. Diese sind aber noch immer weit entfernt von den noch zu Wochenbeginn markierten Mehrjahreshochs. Ein Auslöser für die jüngste Schwäche war die Unsicherheit über das weitere Vorgehen der Opec-Staaten in Sachen Ölförderung, nachdem man sich hier jüngst nicht auf eine gemeinsame Linie verständigen konnte.

Der Goldpreis tendierte nach einem volatilen Verlauf wenig verändert und damit knapp über 1.800 Dollar je Feinunze.


   Bankenwerte mit fallenden Renditen unter Druck 

Unter den weiter nachgebenden Renditen litten vor allem die Bankenwerte. Der Branchenindex im S&P-500 lag 2 Prozent im Minus. Für die Aktien von Bank of America, JP Morgan und Goldman Sachs ging es um bis zu 2,4 Prozent abwärts.

Die Aktien von Güter-Eisenbahngesellschaften standen unter Druck. Nach einem Bericht des Wall Street Journal plant die Biden-Administration, eine Verordnung zu erlassen, die wettbewerbsfeindliche Praktiken in der Branche ins Visier nimmt. Union Pacific verloren 4,4 Prozent, CSX 6,2 Prozent und Norfolk Southern 7,1 Prozent.

Amazon baut seinen Streamingdienst aus. Der Konzern hat eine Vereinbarung mit Universal Pictures getroffen, derzufolge die Filme des Studios auf dem Prime-Video-Dienst und dem IMDb-TV-Dienst von Amazon zu sehen sind. Die Amazon-Aktie gewann 0,9 Prozent.

Für die Aktie des Schmierstoffherstellers WD-40 ging es um 0,5 Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte nicht nur deutlich gestiegene Gewinne und Umsätze für das dritte Geschäftsquartal gemeldet, sondern auch den Umsatzausblick für das Geschäftsjahr angehoben.


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INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA                34.421,93     -0,75%     -259,86         +12,5% 
S&P-500              4.320,83     -0,86%      -37,30         +15,0% 
Nasdaq-Comp.        14.559,79     -0,72%     -105,28         +13,0% 
Nasdaq-100          14.722,14     -0,60%      -88,40         +14,2% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,19       -2,4        0,22            7,5 
5 Jahre                  0,74       -4,3        0,78           37,5 
7 Jahre                  1,06       -3,9        1,09           40,7 
10 Jahre                 1,30       -2,2        1,32           37,8 
30 Jahre                 1,92       -2,1        1,94           27,0 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Mi, 8:46  Di, 17:11 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1845     +0,43%      1,1934         1,1905   -3,0% 
EUR/JPY                130,04     -0,35%      132,30         131,84   +3,1% 
EUR/CHF                1,0838     -0,72%      1,0961         1,0952   +0,3% 
EUR/GBP                0,8594     +0,57%      0,8552         0,8549   -3,8% 
USD/JPY                109,78     -0,78%      110,79         110,74   +6,3% 
GBP/USD                1,3783     -0,13%      1,3931         1,3927   +0,9% 
USD/CNH (Offshore)     6,4937     +0,30%      6,4849         6,4841   -0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             33.027,51     -3,53%   33.916,01      30.845,26  +13,7% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               73,13      72,20      +1,29%           0,93  +51,2% 
Brent/ICE               74,28      73,43      +1,16%           0,85  +45,3% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.803,51   1.803,68      -0,01%          -0,17   -5,0% 
Silber (Spot)           25,95      26,13      -0,66%          -0,17   -1,7% 
Platin (Spot)        1.080,08   1.089,45      -0,86%          -9,38   +0,9% 
Kupfer-Future            4,27       4,33      -1,35%          -0,06  +21,1% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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July 08, 2021 16:11 ET (20:11 GMT)