Zürich (awp) - Die Aktien von Barry Callebaut werden am Donnerstag von der starken Gewinnentwicklung beflügelt. Der Schokoladenkonzern hat mit seinen Halbjahresresultaten die Erwartungen von Analystenübertroffen. Als Wermutstropfen bezeichnen die Experten allerdings die Entwicklung des freien Cashflows.

Bis 9.10 Uhr gewinnen die Barry-Titel 2,8 Prozent auf 1'922 Franken. Die Papiere haben seit Jahresbeginn bereits über einen Fünftel zugelegt. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI steht derweil 0,07 Prozent tiefer.

Analysten heben vor allem den höher als erwartet ausgefallenen Betriebsgewinn hervor. Der EBIT stieg von September bis Februar auf 301,3 Millionen Franken, der AWP-Konsens lag bei 291,9 Millionen. Barry Callebaut sei wiederum eine starke Entwicklung beim operativen Gewinn gelungen, auch begünstigt von der Entwicklung der Combined Ratio und einem tiefen Kakaobohnenpreis, kommentiert die ZKB ("Marktgewichten").

Laut Baader Helvea ("Hold") war der starke Gewinn jedoch zumindest teilweise vom Markt erwartet worden. Goldman Sachs ("Buy") geht nun davon aus, dass die Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr leicht angehoben werden. Allerdings werde das teilweise auf der anderen Seite von einer schwächeren Entwicklung beim freien Cashflow (FCF) ausgeglichen.

Dieser lag im Berichtszeitraum im negativen Bereich, was allerdings mit einem Rechnungslegungseffekt zu tun hat. So müssen die Kakaobohnen in einer frühen Phase der Wertschöpfungskette erfasst werden. Dazu kommt ein saisonaler Effekt, da der Konzern die Bohnen früher gekauft hat. Dieser Effekt sollte sich laut Barry Callebaut aber bis zum Ende des Geschäftsjahres normalisieren. Es bleibe abzuwarten, ob sich der Abfluss in der zweiten Jahreshälfte umkehren könne, schreibt Vontobel ("Hold").

Für eine positive Investorenreaktion sprechen laut der UBS ("Buy") weiter die Beschleunigung beim Verkaufsvolumen sowie der verbesserte Produktmix.

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