Liestal (awp) - Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) will 2022 mit der digitalen Finanzdienstleisterin Radicant an den Start gehen. Das Angebot soll dabei ein "Vollbankensortiment" werden, wie CEO John Häfelfinger im Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (online) sagte. Dreh- und Angelpunkt seien dabei die Nachhaltigkeitsziele der Uno. "Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur eine Überzeugung, sondern auch ein Geschäftsmodell, mit dem wir einen verantwortungsvollen Markt ansprechen wollen."

Das endgültige Angebot werde dann die Radicant-Geschäftsführung festlegen. Es gehe um themenspezifisches Anlegen, aber auch um alltägliche Bankdienstleistungen. Zu einem späteren Zeitpunkt könnten auch Finanzierungen interessant sein, aber nur als Vermittlerin. "Wir wollen unseren Kunden aber sicher nicht einfach Produkte, beispielsweise Krypto-Assets, verkaufen. Ein nachhaltiges und langfristiges Angebot steht im Vordergrund", sagte er.

Grundsätzlich wachse die BLKB sowohl im Retail- als auch im für im "sehr wichtigen KMU-Geschäft", zulegen könne man aber sicher noch im Geschäft mit vermögenden Privatkunden. "Diese wählen noch zu oft eine Privatbank anstatt uns", so der Konzernchef. Über die letzten Jahre seien alle Mitarbeitenden mit Kundenkontakt zu Finanzberatern und -planern ausgebildet worden. Das zweite Wachstumsfeld seien Innovationen. "Da wollen wir in der ganzen Schweiz wachsen."

Die Zinsmarge habe sich derweil "südwärts" entwickelt, allerdings nicht so stark wie der Gesamtmarkt, sagte er mit Bezug auf die aktuelle Entwicklung. "Wir haben uns auch bewusst nicht als Billiganbieter positioniert", so Häfelfinger. Mit einem Kredit seien ja auch immer Risiken verbunden, und die BLKB möchte sich in diesem Feld langfristig entwickeln und nicht erratisch. "Das heisst, wir möchten zu jedem Zeitpunkt Kredite vergeben können. So haben wir es zum Beispiel auch während der Coronapandemie gemacht."

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