Der Essener Spezialchemiekonzern verzeichnete im zweiten Quartal Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis. Die Jahresprognose bekräftigte Konzernchef Christian Kullmann am Donnerstag aber: "Wir bleiben auf Kurs." Evonik sei trotz der Abkühlung des Welthandels und der Schwäche in wichtigen Industrien auf Jahressicht zuversichtlich. Alle drei Chemiesegmente hätten im Vergleich zum ersten Quartal ihren Gewinn verbessert.

Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) ging von April bis Juni um acht Prozent auf 566 Millionen Euro zurück, teilte Evonik mit. Der Umsatz sank um drei Prozent auf 3,31 Milliarden Euro. Die erst im Mai leicht angehobene Prognose bestätigte Kullmann: Evonik erwarte 2019 den bereinigten operativen Ertrag (Ebitda) und den Umsatz mindestens auf der Höhe des Vorjahres.

Die Chemiebranche sieht unter anderem wegen internationaler Handelskonflikte und Schwächen in wichtigen Abnehmer-Industrien wie der Autobranche schwierigen Zeiten entgegen. Der deutsche Branchenprimus BASF hatte seine Gewinnprognose jüngst zusammengestrichen. Die Branche gilt als wichtiger Konjunkturindikator, da ihre Produkte praktisch in allen großen Industriezweigen benötigt werden. Der Branchenverband VCI senkte wegen der unsicheren wirtschaftlichen Aussichten seine Prognose für 2019 und rechnet mit einem Produktionsrückgang von vier Prozent.