Frankfurt (Reuters) - Mit dem Ausbau der Elektromobilität verliert das Geschäft mit Abgaskatalysatoren für BASF an Glanz.

Der Chemiekonzern will es in den nächsten 1,5 Jahren als eigenständige Einheit ausgliedern. Wie es danach mit dem Geschäft weitergehe, stehe noch nicht fest, sagte eine BASF-Sprecherin am Dienstag. Vor rund 15 Jahren hatte der Konzern das Geschäft noch mit der bis dato größten Übernahme der Firmengeschichte ausgebaut und für rund fünf Milliarden Dollar den US-Katalysatorenspezialisten Engelhard gekauft. Damals hatten straffere Emmissionsauflagen die Nachfrage nach Katalysatoren noch angetrieben, doch inzwischen setzen die Autobauer voll auf Elektrofahrzeuge.

Das Geschäft mit Abgaskatalysatoren, deren Recycling sowie den dazugehörigen Bereich für Edelmetalle will BASF nun in eine eigenständige Einheit mit weltweit über 4000 Mitarbeitern mit Hauptsitz Iselin im US-Bundesstaat New Jersey abspalten. Die Ausgliederung soll im Januar angestoßen werden und wird wohl bis zu 18 Monate dauern. Der Konzern will damit "zukünftige strategische Optionen" für das Geschäft ermöglichen. "BASF evaluiert ihr Portfolio kontinuierlich. Mit der Ausgliederung wollen wir diesem Geschäft größere unternehmerische Freiheit und Agilität geben", sagte BASF-Vorstandsmitglied Markus Kamieth. Nach Einschätzung der Analysten von Jefferies ist mittelfristig ein Verkauf des Geschäfts wahrscheinlich.

Im Gegenzug will sich der der Chemieriese verstärkt auf sein Geschäft mit Batteriematerialien für Elektrofahrzeuge konzentrieren. In dieses setzt BASF wegen des rasanten Ausbaus der Elektromobilität große Hoffnungen. Bis 2023 strebt BASF einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro in dem Bereich an, bis 2030 sollen es mehr als sieben Milliarden werden. BASF plant zudem Investitionen von bis zu 4,5 Milliarden Euro, wie der Konzern Ziele von seiner Investorenkonferenz im September bekräftigte.