FRANKFURT (Dow Jones)--BASF will die in einer Pilotanlage erprobte Technik zur elektrischen Beheizung eines Steamcrackers nun auch in einer Großversion am Chemiestandort in Ludwigshafen erproben. Geplant sei der Bau einer Multi-Megawatt-Demonstrationsanlage, teilte der Chemieriese mit. Bei entsprechender Förderung könne sie bereits in zwei Jahren in Betrieb genommen werden.

BASF kooperiert bei der Technologie mit dem saudischen Petrochemiekonzern Sabic und dem Anlagenbauer Linde. Fördermittel für den Bau des weltweit ersten elektrisch beheizten Steamcracker-Ofens wurden beim EU-Innovationsfonds sowie Förderprogramm Dekarbonisierung in der Industrie des Bundesumweltministeriums beantragt.

Steamcracker stehen am Anfang der chemischen Verwertungskette. Bei hohen Temperaturen werden in ihnen Kohlenwasserstoffe in Olefine und Aromate aufgespalten. Bisher werden Cracker mit fossilem Brennstoff beheizt. Anfang 2019 kündigte BASF an, in wenigen Jahren eine Alternative zu entwickeln, die mit Strom aus Windkraft- und Solaranlagen betrieben werden kann. Die CO2-Emissionen sollen dadurch um bis zu 90 Prozent sinken.

Auch wenn die Anlage sich im großen Maßstab als funktionsfähig erweist, steht ihr wirtschaftlicher Einsatz hierzulande noch in weiter Ferne. Dazu müsse ausreichend Grünstrom zu wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung stehen, wie BASF Vorstandschef Martin Brudermüller deutlich machte.

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March 24, 2021 07:24 ET (11:24 GMT)