LUDWIGSHAFEN (awp international) - Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF wird mit seinen drei Partnern den ins Auge gefassten Chemiekomplex in Indien erst einmal nicht bauen. Grund hierfür sei die weltweite Corona-Pandemie und die damit verursachten globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten, teilten die beteiligten Unternehmen am Donnerstag nach Abschluss einer Machbarkeitsstudie mit. Trotz aller Versuche, den Umfang und die Ausgestaltung zu optimieren, müsse das Projekt ausgesetzt werden.

BASF, die Abu Dhabi National Oil Company, die indischen Adani Group und die österreichische OMV-Beteiligung Borealis hatten vor gut einem Jahr eine Absichtserklärung für eine Machbarkeitsstudie unterzeichnet. Im Zentrum stand eine neue Anlage zur Herstellung der wichtigen Basischemikalie Propylen aus dem Rohstoff Propan. Für die BASF dient Propylen als Ausgangsmaterial für zahlreiche Acrylsäureprodukte, darunter zum Beispiel Superabsorber für Windeln. Die Gesamtinvestition für den in Mundra im indischen Bundesstaat Gujarat angedachten Komplex waren laut früheren Angaben auf bis zu vier Milliarden US-Dollar geschätzt worden.

Das Projekt ist aber noch nicht komplett vom Tisch. BASF und ihre Partner seien nach wie vor von den starken Rahmendaten des indischen Marktes überzeugt. Deshalb wollen alle Beteiligte die Marktbedingungen regelmässig überprüfen und Optionen ausloten, "die sich im Laufe der Zeit ergeben könnten", hiess es weiter./mne/mis/stk