LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - Der Chemiekonzern BASF will überraschend Aktien für bis zu drei Milliarden Euro zurückkaufen. Die Anteile am eigenen Unternehmen sollen bis Ende 2023 erworben werden, wie der Dax-Konzern am Dienstag in Ludwigshafen mitteilte. Die zurückgekauften Papiere sollen eingezogen und das Grundkapital entsprechend gesenkt werden. Als Grund für das neue Aktienrückkaufprogramm nannte BASF unter anderem die positive Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr, aber auch erfolgte Unternehmensverkäufe. BASF-Aktien legten bis zum Dienstagnachmittag um gut vier Prozent zu. Im vergangenen Jahr hatten die Papiere im Dax zu den Verlierern gezählt.

Neben dem Rückkauf eigener Papiere sollen die Aktionäre auch weiter von einer "progressiven Dividendenpolitik" profitieren, an der das Unternehmen festhalte, wie es weiter hieß. Unverändert werde BASF bei der Mittelverwendung organisches Wachstum priorisieren - will also nicht vornehmlich über Zukäufe zulegen. Akquisitionen seien derzeit von geringerer Bedeutung für den Konzern.

Zuletzt hatte BASF zwischen 1999 und 2008 Aktien für insgesamt fast zehn Milliarden Euro zurückgekauft. Laut JPM-Experte Chetan Udeshi war mit einem neuen Aktienrückkauf unter Investoren mehrheitlich auch nicht gerechnet worden. Jefferies-Analyst Chris Counihan wertete die Ankündigung denn auch als "bedeutend positives" Ereignis für Aktionäre. Der Schritt dürfte auch Vertrauen in die Fähigkeit des Unternehmens schaffen, steigende Dividenden finanzieren zu können.

Für das Corona-Jahr 2020 hatten die Ludwigshafener die Ausschüttung bei 3,30 Euro je Papier trotz eines Milliardenverlusts stabil gehalten. Zuvor war die Dividende von 2,50 Euro im Jahr 2011 jedes Jahr gestiegen. Über den geplanten Rückkauf soll auf der Hauptversammlung am 29. April entschieden werden./ngu/men/jcf/he