Düsseldorf (Reuters) - Der Chemieriese BASF will sein Geschäft mit der Wiederaufbereitung von Rohstoffen und Abfällen ausbauen.

Ziel sei es, bis zum Jahr 2030 den Umsatz mit Lösungen für die Kreislaufwirtschaft auf 17 Milliarden Euro zu verdoppeln, teilte BASF am Donnerstag mit. "Unternehmen, die Lösungen für die Transformation zur Kreislaufwirtschaft bieten können, werden künftig über einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verfügen", erklärte Konzernchef Martin Brudermüller. "Insgesamt treiben wir derzeit mehr als 20 Projekte zur Kreislaufwirtschaft voran." Die Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft betreffe praktisch alle Kundenindustrien und sei ein zetrales Zukunftsthema.

"Wir haben uns sehr ambitionierte Ziele gesteckt: BASF hat sich verpflichtet, ab 2025 jährlich 250.000 Tonnen recycelte und abfallbasierte Rohstoffe in neue Produkte umzuwandeln", so Brudermüller. Neben dem Kunststoff-Recyling sei die Aufarbeitung von Batterien ein Schwerpunkt. BASF wolle im Rahmen seines neuen Kreislaufwirtschaft-Programms ein neues chemisches Verfahren zum Recycling von Batterien für E-Autos entwickeln. Das in der Batterie enthaltene Lithium solle in hochreiner Form und hoher Ausbeute zurückgewonnen, Abfälle vermieden und der CO2-Fußabdruck gegenüber den bisherigen Verfahren weiter gesenkt werden. Experten zufolge müssen im Jahr 2030 mehr als 1,5 Millionen Tonnen Batteriezellen von Elektrofahrzeugen entsorgt werden.

Der Chemiekonzern peilt 2020 einen Gesamtumsatz von 57 bis 58 (Vorjahr: 59,3) Milliarden Euro an und ein operatives Ergebnis (Ebit) vor Sondereinflüssen von 3,3 (4,6) Milliarden Euro. Die Corona-Krise hatte BASF im dritten Quartal tiefrote Zahlen eingebrockt. Wegen Wertberichtigungen und Restrukturierungskosten fiel ein Verlust von 2,1 Milliarden Euro an,