FRANKFURT (Dow Jones)--Leicht im Plus zeigen sich Europas Börsen am Freitagnachmittag. Der DAX hält sich weiter über der 16.000er-Marke. Echten Kaufdruck hinter den Pluszeichen gibt es aber nicht, die Umsätze liegen bei weniger als der Hälfte von normalen Handelstagen. Denn den Thanksgiving-Feiertag vom Vortag und den verkürzten Wall-Street-Handel am Freitag nutzen viele US-Anleger zum verlängerten Wochenende. Entsprechend lethargisch ist das Geschäft. Selbst der Ifo-Geschäftsklima-Index ließ Anleger am Vormittag kalt.

Viele Aktien weisen nur Kursänderungen im Null-Komma-Bereich aus. Auch innerhalb der Branchen in Europa gibt es keine Kursausreißer: Gewinner sind derzeit Ölwerte mit 0,6 Prozent Plus, Verlierer die Rohstoffwerte mit 0,7 Prozent Minus.

Der DAX steigt um 0,1 Prozent auf 16.016 Zähler, der Euro-Stox-50 klettert 0,2 Prozent auf 4.367 Punkte.

In den USA wurden dazu noch die neuen Einkaufsmanager-Indizes (PMI) für November veröffentlicht. Der Industrie-Index sinkt auf 49,4 nach zuvor 50,0 Punkten, der Service-PMI klettert auf 50,8 nach 50,6 Punkten.


 
   Ifo-Index zumindest erholt 

Der Ifo-Geschäftsklimaindex in Deutschland setzte keine besonderen Akzente an den Finanzmärkten, unterstreicht aber die Einschätzung einer sich stabilisierenden deutschen Wirtschaft. Im November stieg er von 86,9 auf 87,3 an. Damit hellt er sich immerhin den zweiten Monat in Folge auf, sagt Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank.

In Anbetracht der ansonsten tristen wirtschaftlichen Nachrichtenlage sei dies sogar ein "richtiger Hingucker". Zur Stimmungsaufhellung trug das Verarbeitende Gewerbe bei. Im Dienstleistungssektor hat sich hingegen die Stimmung etwas eingetrübt. Vermutlich belasten dort die höheren Lohnzahlungen und der nach wie vor sparsame Konsument.

Offen bleibe aber die Frage, ob der Anstieg nur ein Strohfeuer oder eine Wende zum Besseren sei. Vor allem das schwache weltwirtschaftliche Umfeld bekomme der deutschen Wirtschaft nicht, der Index sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Deutschland in der Rezession steckt.


 
   BASF-Wintershall und Covestro mit Adnoc-Fantasie gesucht 

Bei den Einzeltiteln im DAX steht die BASF-Aktie mit plus 2 Prozent im Fokus. Laut einem Bloomberg-Bericht soll Adnoc ein Übernahmegebot für Wintershall prüfen. BASF hält etwas mehr als 70 Prozent der Anteile an der Öl-Gesellschaft, Letter One den Rest. Die Bewertung für die BASF-Tochter soll bei mehr als 10 Milliarden Euro liegen. Übernahmespekulationen rund um Wintershall sind nicht neu. Zuletzt wurde TotalEnergies (+0,7%) Interesse nachgesagt. BASF selbst hat sich für einen Verkauf von Wintershall offen gezeigt.

Bei Covestro geht es mit einer ähnlichen Story um 2,1 Prozent höher. Denn auch hier wird weiter über ein Kaufinteresse von Adnoc spekuliert, so dass möglicherweise eine "Übernahme im Doppelpack" denkbar sei, hofft man im Handel.

Daneben sorgen Analysten für Bewegung: Nach einer Hochstufung durch Barclays auf "Overweight" geht es für Continental um 2,4 Prozent nach oben. Die Analysten sehen für die Zukunft mehr Kurspotenzial bei den Zulieferern als bei den Autoherstellern.

Rheinmetall gewinnen 1 Prozent - hier hat Kepler Cheuvreux das Kursziel erhöht.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %        absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.368,54        +0,2%           7,22         +15,2% 
Stoxx-50                3.977,54        +0,2%           8,15          +8,9% 
DAX                    16.018,64        +0,1%          23,91         +15,1% 
MDAX                   26.110,59        +0,0%           9,34          +4,0% 
TecDAX                  3.127,50        -0,4%         -11,12          +7,1% 
SDAX                   12.998,41        -0,2%         -21,13          +9,0% 
FTSE                    7.471,12        -0,2%         -12,46          +0,4% 
CAC                     7.287,25        +0,1%           9,32         +12,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                     absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,64                       +0,02          +0,06 
US-Zehnjahresrendite        4,47                       +0,06          +0,59 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Fr,  8:08 Uhr  Do, 17:14 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,0927        +0,2%         1,0907         1,0906    +2,1% 
EUR/JPY                   163,44        +0,3%         162,93         163,13   +16,5% 
EUR/CHF                   0,9647        +0,0%         0,9642         0,9638    -2,5% 
EUR/GBP                   0,8678        -0,3%         0,8700         0,8703    -1,9% 
USD/JPY                   149,58        +0,1%         149,38         149,58   +14,1% 
GBP/USD                   1,2592        +0,5%         1,2536         1,2531    +4,1% 
USD/CNH (Offshore)        7,1561        +0,1%         7,1581         7,1528    +3,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                37.751,62        +1,2%      37.376,09      37.120,39  +127,4% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.          +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  76,53        77,10          -0,7%          -0,57    -0,3% 
Brent/ICE                  81,36        81,42          -0,1%          -0,06    -0,3% 
GAS                               VT-Settlem.                       +/- EUR 
Dutch TTF                   46,9        46,50          +0,9%          +0,40   -48,3% 
 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag          +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             2.000,00     1.992,80          +0,4%          +7,21    +9,7% 
Silber (Spot)              24,10        23,85          +1,1%          +0,26    +0,6% 
Platin (Spot)             929,63       918,05          +1,3%         +11,58   -13,0% 
Kupfer-Future               3,76         3,77          -0,1%          -0,00    -1,3% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 24, 2023 09:51 ET (14:51 GMT)