Basel (awp) - Das Pharma-Unternehmen Basilea hat seine Lizenzvereinbarung mit Pfizer über das Antimykotikum Cresemba (Isavuconazol) ausgeweitet und als Folge daraus den Ausblick erhöht. Die Vereinbarung mit dem US-Konzern umfasst nun auch China und den asiatisch-pazifischen Raum. Daraus ergeben sich für Basilea Ansprüche auf zusätzliche Abschlags- und Meilensteinzahlungen sowie umsatzabhängige Lizenzgebühren. Die Aktie legt zu.

Im Rahmen der neuen Vereinbarung fliesst Basilea eine zusätzliche Abschlagszahlung von 3 Mio USD zu, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag.. Darüber hinaus hat das Unternehmen bei Erreichen definierter regulatorischer und kommerzieller Meilensteine Anspruch auf weitere Zahlungen von bis zu 223 Mio USD.

Zudem erhält Basilea Lizenzgebühren (Royalties) im Mittzehner-Prozentbereich auf die von Pfizer im Vertragsgebiet erzielten Umsätze. Im Gegenzug erhält Pfizer die exklusive Lizenz zur Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Isavuconazol in China, Hong Kong und Macao sowie 16 Ländern des asiatisch-pazifischen Raums, darunter Australien, Indien, Südkorea, Singapur und Taiwan.

AUSBLICK FÜR 2017 ERHÖHT

Angesichts dieser neuen kommerziellen Vereinbarungen hat Basilea den Finanzausblick für 2017 aktualisiert. Demnach wird nun ein reduzierter durchschnittlicher Betriebsverlust von ca. 1 Mio CHF pro Monat erwartet, zuvor war von 2 Mio pro Monat die Rede. Basilea begründet die Verbesserung mit gestiegenen Produkt- und Vertragsumsätze sowie einem niedrigeren Betriebsaufwand, teilweise bedingt durch eine beschleunigte Übergabe der operativen Verantwortung an die Partner.

Ursprünglich hatte Basilea mit Pfizer im Juni 2017 eine erste Lizenzvereinbarung für Europa (ohne die nordischen Länder), Russland, die Türkei und Israel abgeschlossen. Daraus war dem Basler Konzern eine Abschlagszahlung von 70 Mio CHF zugeflossen. Zudem hat das Unternehmen Anspruch auf weitere Meilensteinzahlungen in Höhe von bis zu 427 Mio CHF sowie Royalties im Mittzehner-Prozentbereich.

Wie CEO Ronald Scott im Sommer gegenüber AWP betonte, verschafft die Vereinbarung mit Pfizer Basilea mehr finanziellen Spielraum. So könne man sich verstärkt auf die aktuellen Pipeline-Projekte fokussieren.

ANALYST BEWERTET VEREINBARUNG ALS EXZELLENT

Für Analyst Bruno Bulic von Baader Helvea stellt die erweiterte Lizenzvereinbarung eine exzellenten Nachricht dar. Damit werde das Mittel nun weltweit kommerziell vertrieben. Mit Blick auf den erhöhten Ausblick hebt Bulic vor allem die beschleunigte Übergabe der operativen Verantwortung an Pfizer positiv hervor. Das sei ein deutliches Plus.

An der Börse stösst die Nachricht in einem leicht schwächeren Gesamtmarkt auf positives Echo. Die Aktien kosten gegen 9.55 Uhr 76,85 CHF und damit 1,9% mehr, im bisheriges Tageshoch waren es gar 78,35 CHF.

hr/uh