Basel (awp) - Das Biopharmaunternehmen Basilea hat eine Schlappe erlitten. So hat die Gesellschaft bei dem Teilrückkaufprogramm ihrer ausstehenden Wandelanleihen mit Fälligkeit 2022 das Mindestziel verfehlt. Laut den ersten Ergebnissen beläuft sich der Gesamtnennwert der angedienten Obligationen auf 47,09 Millionen Franken. Das liegt klar unter dem Schwellenwert von mindestens 90 Millionen, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

"Wir sehen das erste Ergebnis unseres Rückkaufangebotes dennoch nicht als Misserfolg", erklärte der Basilea-Sprecher Peer Nils Schröder AWP auf Anfrage. "Unsere neue Wandelanleihe Ende Juni haben wir im vollen Umfang platzieren können und es wurden rund 25 Prozent der ausstehenden Wandelanleihe im Rahmen des Rückkaufangebotes angedient." Basilea hatte eine Wandelanleihe mit einem Volumen von 125 Millionen Franken am Markt platziert und vorläufig zugeteilt.

Die vorrangige und ungesicherte Wandelanleihe wird 2027 fällig. Mit dem Erlös wollte Basilea das Fälligkeitsprofil der Verbindlichkeiten verlängern und die Schuldenstruktur optimieren. Von den Erlösen sollten zwischen 90 und 110 Millionen Franken für ein teilweises Rückkaufangebot für eine ausstehende Wandelanleihe mit Fälligkeit 2022 genutzt werden. Die Angebotsfrist für die Anleihen (CH0305398148) hatte am gestrigen Donnerstag um 16.00 Uhr geendet.

Vertrauensbeweis

"Dass wir unsere neue Wandelanleihe mit Laufzeit bis 2027 komplett platzieren konnten, sehen wir als langfristigen Vertrauensbeweis", so der Sprecher weiter. Und auch die Tatsache, dass am Ende weniger Investoren als erwartet von dem Rückkaufangebot Gebrauch gemacht hätten, sei nicht unbedingt negativ zu werten. "Offenbar bestehen bei den Besitzern der ausstehenden Wandelanleihe keine Zweifel an unserer Finanzstärke und den mittelfristigen Unternehmensperspektiven."

Schröder bestätigte zudem Angaben aus der Medienmitteilung, wonach man nun schaue, wie mit dem Ergebnis dieses Teilrückkaufs umzugehen sei. Dabei werde geprüft, ob das Rückkaufangebot und die Ausgabe neuer Anleihen abgebrochen wird oder ob auf die Bedingung der Mindestandienungsschwelle verzichtet und das Angebotsvolumen der neuen Anleihen reduziert wird.

Basilea will am heutigen Freitagabend Näheres dazu bekannt geben.

Am Markt schlagen die Nachrichten keine übermässigen Wellen. Basilea-Aktien fallen aktuell um 3,0 Prozent zurück. Bei Kursen von 52,40 Franken haben sie sich aber klar von ihren Verlusten im März im Zuge des Corona-Ausverkaufs erholt. Der SPI gibt zeitgleich um 0,12 Prozent nach.

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