Gallengangskarzinom (iCCA) um Studienkohorte für Patienten mit Mutation oder Amplifikation des FGFR2-Gens

Basel, 01. Juli 2019 - Basilea Pharmaceutica AG (SIX: BSLN) gab heute bekannt, dass der erste Patient in eine neue Kohorte der laufenden Phase-2-Zulassungsstudie FIDES-01 mit dem panFGFR-Kinase-Inhibitor Derazantinib bei intrahepatischem Cholangiokarzinom (iCCA) aufgenommen wurde.1 ICCA ist ein Karzinom des innerhalb der Leber verlaufenden Teils des Gallengangs. Für Patienten mit fortgeschrittenem iCCA gibt es nur wenige Behandlungs­möglichkeiten, einhergehend mit einer ungünstigen Prognose. In die neue Studienkohorte sollen etwa 40 Patienten eingeschlossen werden, deren Tumore Mutationen oder Amplifikationen des FGFR2-Gens aufweisen. Die Patienten erhalten einmal täglich orales Derazantinib, dessen krebshemmende Wirkung mittels objektiver Ansprechrate, progressionsfreiem Überleben, Gesamtüberleben und Ansprechdauer beurteilt wird. Zudem werden Sicherheit und Verträglichkeit untersucht.

Dr. Marc Engelhardt, Basileas Chief Medical Officer, sagte: "Basierend auf präklinischen Modellen und klinischen Daten könnte Derazantinib bei einem breiten Spektrum von iCCA-Tumoren mit verschiedenen genetischen FGFR2-Veränderungen mit relevantem onkogenem Potenzial, darunter Genfusionen, Mutationen und Gen-Amplifikationen, einen Patientennutzen bieten. Bisher konnte die klinische Wirksamkeit von FGFR-Inhibitoren bei iCCA-Patienten mit FGRF2-Genfusionen gezeigt werden. Die Untersuchung der Aktivität von Derazantinib in einem breiteren Spektrum von FGFR2-abhängigen Tumoren ist daher wichtig, um das volle therapeutische Potenzial von Derazantinib bei iCCA zu beurteilen."

Die Studie FIDES-01 (Fibroblast growth factor Inhibition with DErazantinib in Solid tumors) ist eine multizentrische, offene Phase-2-Zulassungsstudie mit Derazantinib zur Behandlung von Patienten mit inoperablem oder fortgeschrittenem iCCA mit Fusionen, Mutationen oder Amplifikation des FGFR2-Gens. Im Januar 2019 zeigte eine geplante Interimanalyse der Kohorte mit iCCA-Patienten mit FGFR2-Genfusionen eine vielversprechende Wirksamkeit und bestätigte auch das bereits früher beobachtete klinische Sicherheitsprofil und die Verträglichkeit des Medikamentenkandidaten.2 Topline-Daten zur Kohorte mit iCCA-Patienten mit FGFR2-Genfusionen werden für Mitte 2020 erwartet.

Über Derazantinib

Derazantinib (früher ARQ 087) ist ein in der Entwicklung befindlicher oraler, niedermolekularer panFGFR-Kinase-Inhibitor mit starker Aktivität gegen FGFR1, 2 und 3. FGFR-Kinasen sind wichtige Treiber der Proliferation, Differenzierung und Migration von Zellen. FGFR-Genveränderungen, beispielsweise Fusionen, Amplifikationen oder Mutationen, wurden als potenziell wichtige therapeutische Angriffspunkte für verschiedene Krebsarten identifiziert, darunter intrahepatisches Cholangiokarzinom (iCCA), Urothelialkarzinom, Brust-, Magen- und Lungenkrebs.3 Bei diesen Krebsarten wurden in 5 % bis 30 % der Fälle FGFR-Genveränderungen nachgewiesen.4 FGFR2-Genfusionen wurden in 13-22 % der iCCA-Fälle berichtet.5, 6 FGFR2-Mutationen und Amplifikationen sind weniger häufig und machen bei iCCA ungefähr 10 % aller FGFR2-Genveränderungen aus.6 Insgesamt entfallen auf iCCA 10-20 % aller primären Lebertumore.7 Basilea hat Derazantinib im April 2018 von ArQule Inc. einlizenziert. In zuvor durchgeführten klinischen Studien, darunter einer Biomarker-definierten Phase-1/2-Studie in iCCA-Patienten,2 zeigte Derazantinib Aktivität gegenüber Tumoren und ein handhabbares Sicherheitsprofil. In den USA und der EU hat Derazantinib Orphan-Drug-Status für iCCA.

Über das intrahepatische Cholangiokarcinom (iCCA)

Das intrahepatische Cholangiokarzinom (iCCA) ist eine Krebsart, die ihren Ursprung im Gallensystem hat. Die altersadjustierte Inzidenzrate von iCCA in den USA ist in den letzten zehn Jahren gestiegen und wird derzeit auf etwa 1.2 pro 100'000 Einwohner geschätzt.8 Bei Patienten wird die Krankheit oft erst im fortgeschrittenen oder metastasiertem Stadium diagnostiziert, in dem eine operative Entfernung nicht mehr möglich ist. Der aktuelle Behandlungsstandard für die Erstlinientherapie ist eine Chemotherapie mit Gemcitabin und platinhaltigen Zytostatika. Die Prognose für Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung ist ungünstig, mit einer mittleren Lebenserwartung von weniger als einem Jahr.9 Für Patienten, deren Erkrankung nach Erstlinien-Chemotherapie weiter voranschreitet, gibt es derzeit keine allgemein akzeptierte Standardbehandlung, daher besteht ein hoher medizinischer Bedarf in dieser Indikation.10

Über Basilea

Basilea Pharmaceutica AG ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit vermarkteten Produkten, das sich auf die Entwicklung von Medikamenten zur Lösung der medizinischen Herausforderungen in den Therapiebereichen Onkologie und Antiinfektiva fokussiert. Basilea hat zwei vermarktete Produkte im Portfolio und erforscht, entwickelt und vermarktet innovative Medikamente für Patienten, die an schweren und lebensbedrohlichen Krankheiten leiden. Basilea Pharmaceutica AG hat ihren Hauptsitz in Basel, Schweiz, und ist an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange kotiert (SIX: BSLN). Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Unternehmens-Website www.basilea.com.

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Diese Pressemitteilung ist unter www.basilea.com abrufbar

Quellenangaben

1     ClinicalTrials.gov identifier: NCT03230318

2     V. Mazzaferro, B. F. El-Rayes, M. Droz dit Busset et al. Derazantinib (ARQ 087) in advanced or inoperable FGFR2 gene fusion-positive intrahepatic cholangiocarcinoma. British Journal of Cancer 2019 (120), 165-171. ClinicalTrials.gov identifier: NCT01752920

3     R. Porta, R. Borea, A. Coelho et al. FGFR a promising druggable target in cancer: Molecular biology and new drugs. Critical Reviews in Oncology/Hematology 2017 (113), 256-267

4     T. Helsten, S. Elkin, E. Arthur et al. The FGFR landscape in cancer: Analysis of 4,853 tumors by next-generation sequencing. Clinical Cancer Research 2016 (22), 259-267

5     R. P. Graham, E. G. Barr Fritcher, E. Pestova et al. Fibroblast growth factor receptor 2 translocations in intrahepatic cholangiocarcinoma. Human Pathology 2014 (45), 1630-1638

6     A. Jain, M. J. Borad, R. K. Kelley et al. Cholangiocarcinoma with FGFR genetic aberrations: a unique clinical phenotype. JCO Precision Oncology 2018 (2), 1-12

7     N. N. Massarweh, H. B. El-Serag. Epidemiology of hepatocellular carcinoma and intrahepatic cholangiocarcinoma. Cancer Control 2017 (24), 1-11

8     S. K. Saha, A. X. Zhu, C. S. Fuchs et al. Forty-year trends in cholangiocarcinoma incidence in the U.S.: intrahepatic disease on the rise. The Oncologist 2016 (21), 594-599

9     A. Lamarca, D. H. Palmer, H. S. Wasa et al. ABC-06 | A randomised phase III, multi-centre, open-label study of Active Symptom Control (ASC) alone or ASC with oxaliplatin/5-FU chemotherapy (ASC+mFOLFOX) for patients (pts) with locally advanced/metastatic biliary tract cancers (ABC) previously-treated with cisplatin/gemcitabine (CisGem) chemotherapy. Journal of Clinical Oncology 2019 (37), Supplement, Abstract 4003

10    S. Sahu, W. Sun, Targeted therapy in biliary tract cancers - current limitations and potentials in the future. Journal of Gastrointestinal Oncology 2017 (8), 324-336

 Anhang

* Pressemitteilung (PDF)