BERLIN (dpa-AFX) - Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer darf sein neuartiges Herzmedikament Vericiguat wie erwartet in den USA verkaufen. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde FDA habe das Mittel mit dem Markennamen Verquvo zugelassen, teilte der Dax-Konzern am Mittwoch in Berlin mit.

Das Mittel ist eine gemeinsame Entwicklung von Bayer und dem Pharmakonzerns Merck & Co. Die US-Amerikaner besitzen die Vermarktungsrechte für die USA, Bayer für den Rest der Welt. Aktuell laufen zudem Zulassungsanträge in der Europäischen Union (EU), Japan, China sowie in mehreren anderen Ländern.

Die US-Zulassung basiert auf Studiendaten aus dem Frühjahr 2020. Diese hatten gezeigt, dass das Mittel bei Patienten mit sich verschlechternder chronischer Herzinsuffizienz das Risiko eines kardiovaskulären Todes oder einer Krankenhauseinweisung verringert im Vergleich zu einem Placebo in Kombination mit verfügbaren Medikamenten. Im August hatte die FDA dem Mittel den Status der vorrangigen Prüfung gewährt.

Bayer-Pharma-Chef Stefan Oelrich hatte sich erst jüngst während einer Veranstaltung zur Medikamenten-Pipeline des Konzerns optimistisch geäußert. Er rechnet für das Herzmedikament mit einem Spitzenumsatz von rund einer Milliarde Euro. Bayer und Merck & Co teilen sich die Erlöse jeweils zur Hälfte.

Analysten hatten sich hingegen in den vergangenen Monaten teils zurückhaltend gegeben. Richard Vosser von der Bank JPMorgan hatte sich gleich nach der Vorstellung der Studiendaten im März 2020 von der Effektivität eher enttäuscht gezeigt. Dies könne das kommerzielle Potenzial in dem hart umkämpften Markt dämpfen. Experte Wimal Kapadia vom US-Analysehaus Bernstein Research sah einer Ende Mai veröffentlichten Studie zufolge Vericiguat ebenfalls in einem harten Wettbewerb./mis/tav/jha/