BERLIN (dpa-AFX) - Bayer kann sich Hoffnung auf eine kurze Verlängerung des Patentschutzes für seinen Kassenschlager Eylea gegen bestimmte Augenerkrankungen machen. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur habe Eylea für die Behandlung der Frühgeborenen-Retinopathie empfohlen, teilte der Pharma- und Agrarchemiekonzern am Freitag mit. Die EU-Kommission ist daran zwar nicht gebunden, folgt aber fast immer den Empfehlungen des Ausschusses. Sollte das Medikament in der Indikation zugelassen werden, will Bayer eine Verlängerung der Laufzeit für das europäische Patent um sechs Monate beantragen. Es würde dann bis November 2025 laufen.

Es ist nicht unüblich, dass Pharmakonzerne mit Indikationserweiterungen versuchen, den Patentschutz für Kassenschlager möglichst lang zu erhalten. Eylea ist schon länger in vielen Länder unter anderem zur Behandlung Erwachsener zugelassen, die unter einer feuchten, altersbedingten Makuladegeneration oder einem diabetischen Makulaödem leiden. 2021 erzielte Bayer mit Eylea einen Umsatz von 2,9 Milliarden Euro, rund 6,5 Prozent des Konzernumsatzes. In den ersten neun Monaten 2022 waren es Erlöse von 2,4 Milliarden.

Bayer entwickelt Eylea gemeinsam mit Regeneron. Dabei hat der US-Konzern die exklusiven US-Rechte. Bayer hat die exklusiven Vermarktungsrechte außerhalb der Vereinigten Staaten, wo die Unternehmen zu gleichen Teilen an den Gewinnen beteiligt sind./mis/he