LUXEMBURG (dpa-AFX) - Vor einem EU-Urteil zu neuen Gentechnik-Methoden haben Befürworter und Gegner strenger Regeln Stellung bezogen. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) soll am 25. Juli entscheiden, inwieweit neue Verfahren - darunter Anwendungen der effizienten Genschere Crispr/Cas9 - unter das strenge europäische Gentechnikrecht fallen. Davon hängt beispielsweise ab, ob mit solchen Methoden veränderte Lebensmittel im Supermarkt speziell gekennzeichnet sein müssen. Oder ob sie den Weg in die Regale finden, ohne dass es der Verbraucher merkt.

Ein Knackpunkt dürfte bei dem EuGH-Urteil sein, ob beispielsweise Pflanzen, die mit den neuen Methoden verändert wurden, mit Gewächsen aus herkömmlicher Züchtung gleichzusetzen sind. Gentechnik-Kritiker bezweifeln das und warnen davor, solche Pflanzen ohne Sicherheitsprüfung und Kennzeichnung zuzulassen. Schließlich seien sie nicht mehr rückholbar, wenn sie einmal in der Natur sind. Der Deutsche Bauernverband fürchtet hingegen, dass im Agrarbereich wichtige Züchtungsoptionen fehlen, wenn die neuen Methoden streng reguliert würden./vf/DP/jha