(Slug ROUNDUP wurde hinzugefügt)

BERLIN (dpa-AFX) - Die Nutzung des umstrittenen Unkrautgifts Glyphosat in Deutschland soll aus Sicht von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks noch in dieser Legislaturperiode enden. "Grundsätzlich muss dieser systematische und schrittweise Ausstieg in dieser Legislaturperiode vollendet sein", sagte die SPD-Ministerin am Dienstag zum Auftakt eines Agrarkongresses ihres Ministeriums in Berlin. Kritiker sehen das Unkrautgift als Gefahr für die Artenvielfalt und halten es für möglicherweise krebserregend.

"Manches wird sehr schnell gehen, also noch in diesem Jahr", sagte Hendricks, "die Privatanwendung zum Beispiel." Auch die Anwendung vor der Ernte, könne man sehr rasch angehen. In anderen Bereichen, etwa in erosionsgefährdeten Hanglangen, könne es etwas länger dauern - das betrifft etwa den Weinbau. "Das Wort "grundsätzlich" heißt, es gibt auch Ausnahmen", sagte Hendricks.

In ihren Sondierungen hatten Union und SPD sich darauf geeinigt, "den Einsatz von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln deutlich ein(zu)schränken mit dem Ziel, die Anwendung so schnell wie möglich grundsätzlich zu beenden." Von einer Frist ist dort nicht die Rede.

Bundesagrarminister Christian Schmidt betonte am Rande des Kongresses, der Ausstieg in der Landwirtschaft solle im Rahmen einer Ackerbaustrategie ablaufen. "Ganz klar ist: Man kann nicht Glyphosat beenden, wenn keine Alternativen im Pflanzenschutz mehr da sind." Man habe sich "kein zeitliches Datum gesetzt", es gehe darum, die Anwendung "schnellstmöglich grundsätzlich" zu beenden.

Schmidt hatte der Zulassung des Wirkstoffs Glyphosat in der EU zugestimmt, obwohl Hendricks dagegen war, und sich eine Rüge von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eingehandelt. Für die Zulassung der Pflanzenschutzmittel ist aber der Bund zuständig./ted/DP/jha

Unternehmen im Artikel: Bayer, BASF, Syngenta, Monsanto