Bern (awp) - Die Wettbewerbskommission (Weko) hat sieben Auto-Leasingunternehmen wegen Preisabsprachen mit Bussen von insgesamt 30 Millionen Franken belegt. Mercedes-Benz Financial Services ging als Anzeigeerstatterin straffrei aus, Ford Credit Switzerland setzt sich weiter gegen die Vorwürfe zur Wehr.

Der Vorwurf lautet, dass die Unternehmen Informationen über die Höhe von Leasingzinsen ausgetauscht haben. Die sieben gebüssten Unternehmen sind AMAG Leasing (Busse 8,5 Millionen Franken), BMW Finanzdienstleistung (6,6 Mio), FCA Capital (4,4 Mio), Multilease (2,8 Mio), Opel Finance (2,1 Mio), PSA Finance (2,4 Mio) und RCI Finance (3,1 Mio), wie die Wettbewerbskommission (WEKO) am Donnerstag mitteilte.

Der Mercedes-Benz Financial Services wurde die Busse erlassen, da es als erstes Unternehmen Anzeige erstattete. Von teilweisen Ermässigungen der Sanktionen profitierten zudem jene Unternehmen, die sich selbst angezeigt hatten, schrieb die Weko weiter.

Laut Weko hätten die Unternehmen seit mehreren Jahren ein System zum Austausch von Informationen unterhalten. Neben den Zinssätzen ging es dabei um Aktionen, die während Veranstaltungen gültig waren, sowie um Elemente zur Berechnung einer Leasingrate, wie Restwerttabellen und Vertragsgebühren.

Ford wehrt sich

Ford Credit Switzerland habe die einvernehmliche Regelung nicht abgeschlossen und gegen sie werde das ordentliche Verfahren weitergeführt, schrieb die Kommission weiter. Wie ein Sprecher von Ford in einer Stellungnahme gegenüber AWP schrieb, werde man sich nach wie vor gegen die Vorwürfe einer Preisabsprache wehren und deshalb keiner einvernehmlichen Regelungen zustimmen.

Trotz allem werde sich die Ford Credit auch zukünftig der Weko gegenüber kooperativ zeigen und weiterhin eng mit ihr in dieser Angelegenheit zusammenarbeiten, so der Sprecher weiter.

Die vorliegende Verfügung wurde von der Weko-Kammer für Teilverfügungen erlassen, da das Verfahren gegen Ford Credit Switzerland weiterläuft.

yr/ra