BB BIOTECH AG: «Coronavirus ist primär kein Investment Case»

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BB BIOTECH AG: «Coronavirus ist primär kein Investment Case» (News mit
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02.04.2020 / 15:41
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Medienmitteilung vom 2. April 2020

BB Biotech: «Coronavirus ist primär kein Investment Case»

Die Biotechbranche steht aufgrund der Pandemie plötzlich im Fokus als
Entwickler von Therapien und Impfstoffen zur Eindämmung des Coronavirus. BB
Biotech hält in diesem Umfeld weiter an ihrer Anlagestrategie fest und
investiert in innovative Medikamente und langfristige Technologietrends.

Die Coronavirus-Pandemie trifft auf eine Weltgemeinschaft ohne historische
Immunität. Der Kampf gegen die schweren gesundheitlichen und ökonomischen
Folgen verläuft an mehreren Fronten. Flächendeckend angewendete
diagnostische Schnelltests sollen zum einen infizierte Personen
identifizieren. Zum anderen geht es darum, den Verlauf und die Verbreitung
des Virus besser zu verstehen und Informationen auszuwerten, welcher Anteil
der Bevölkerung eine erste Immunität aufgebaut hat. Dieser Schritt ist enorm
wichtig, denn nur mit einer besseren Eingrenzung möglicher Infektionsherde
und einer effizienteren klinischen Versorgung lässt sich die wahrscheinliche
zweite Infektionswelle in den Griff bekommen, ohne wieder auf Social
Distancing oder Lockdowns zurückgreifen zu müssen und die damit verbundenen
massiven ökonomischen Verwerfungen möglichst zu vermeiden.

Medikamente und Impfstoffe - die Protagonisten

Gleichzeitig werden erste bestehende Medikamente für die Akutbehandlung
klinisch getestet und auch die Entwicklung von prophylaktischen Impfstoffen
läuft bereits auf Hochtouren. Bei den antiviralen Therapien interessieren
die mit Spannung erwarteten Daten zu Remdesivir, einem Medikament von Gilead
Sciences, die in den nächsten Monaten publiziert werden. Dabei geht es nicht
um eine komplette Heilung, sondern um die Reduktion der Virenlast und den
damit einhergehenden milderen Krankheitsverlauf. Die Ergebnisse von zwei
grösseren Studien aus China werden in diesen Tagen erwartet. Im April,
spätestens im Mai sollen die klinischen Resultate von kontrollierten Studien
aus den USA folgen.

Den Ansatz einer passiven Immunisierung, das heisst die Verabreichung von
rekombinant produzierten Antikörpern zur Neutralisierung des Virus,
verfolgen Unternehmen wie Regeneron Pharma und Vir Therapeutics. Diese
Projekte befinden sich noch in präklinischen Versuchen und mit ersten Tests
kann allenfalls im Sommer begonnen werden.

Ein langfristiger Schutz vor einer Infektion mit Covid-19 kann nur mit einer
aktiven Immunisierung erreicht werden. Die Pharmakonzerne Johnson & Johnson,
GlaxoSmithKline und Sanofi arbeiten an herkömmlichen rekombinanten Vakzinen.
Diese klassischen Verfahren sind komplexer und langsamer. Eine Zulassung ist
deshalb frühestens in 12 bis 18 Monaten zu erwarten. Einen anderen Ansatz
verfolgt Moderna mit seinem mRNA-basierten Impfstoff. Dieser zielt darauf
ab, gesunden Menschen mRNA zu injizieren, die ausgewählte virale Proteine
produziert und damit eine Immunantwort auf diese Virenproteine erzielt.
Somit entsteht ein längerfristiger Schutz vor einer möglichen Ansteckung
oder die Infektion verläuft deutlich milder. Vakzine auf der Basis von
mRNA-Technologien haben auch andere Biotechfirmen wie CureVac, BionTech und
Translation Bio aufgegriffen, sind aber bis anhin in der präklinischen
Entwicklung. Moderna ist am weitesten fortgeschritten. Die Firma hat im März
mit klinischen Tests an gesunden Probanden begonnen und wird beobachten, ob
diese Antikörper gegen das Coronavirus bilden. Im Erfolgsfall kann im Sommer
eine breiter angelegte Wirksamkeitsstudie mit dem allenfalls zweimal
verabreichten Impfstoff folgen. Um die Zeitachse zu verkürzen, muss wohl die
US-Zulassungsbehörde FDA auf gewisse regulatorische Kriterien verzichten,
wie etwa den Infektionsverlauf bei Geimpften mit Ungeimpften zu vergleichen.
Im Idealfall liegen die weiteren Studienergebnisse im 4. Quartal dieses
Jahres vor und bilden dann die Basis für eine schnelle Zulassung.
Risikogruppen könnten somit bei einer eventuellen zweiten Infektionswelle
zeitnah geimpft werden. Ein solcher Schritt ist zudem nur möglich, weil
Moderna frühzeitig in Herstellungskapazitäten investiert hat. Die Firma wäre
deshalb auf Sicht der nächsten 6 bis 12 Monate in der Lage, 100 Millionen
Dosen für 50 Millionen Personen zu liefern.

BB Biotech ist bereits seit 2018 in Moderna investiert und vom Erfolg der
mRNA-Technologieplattform dieser Firma überzeugt. Die Vielzahl der laufenden
Projekte gegen Covid-19 ist dagegen noch kein Anlass für BB Biotech, auch in
andere Firmen zu investieren und damit auf kurzfristige Markttrends
aufzuspringen. Die Experten von BB Biotech sind der Meinung, dass zwar
mögliche wichtige Lösungen in der Entwicklung sind, aber davon ausgegangen
werden muss, dass viele Firmen mit spezifischen Produkten gegen Covid-19
kaum nachhaltige Geschäftsmodelle betreiben können. Vielmehr stellt es eine
Chance für die Medikamentenentwickler dar, die öffentliche Meinung gegenüber
dem Sektor positiv zu beeinflussen und die Produkte aufgrund des politischen
und gesellschaftlichen Drucks mehr oder weniger zu Herstellungskosten
verkaufen. Ziel muss es sein, dass die biopharmazeutische Industrie wieder
verstärkt als Akteur wahrgenommen wird, der wertvolle Lösungen für
medizinische Herausforderungen anbieten kann.

BB Biotech setzt auf künftige Schlüsseltechnologien

Der Fokus der Investmentgesellschaft liegt wie schon zuvor auf jungen
Technologien, die in Zukunft die Medikamentenentwicklung prägen werden.
Trotzdem wird der Coronaeffekt in der Healthcarebranche sowohl
regulatorische Abläufe wie auch das operative Geschäft der Firmen selbst
beeinflussen. In klinischen Studien liegt der Fokus auf dem Erhalt der
Qualität und dem Verlauf der laufenden Testreihen. Dagegen zeichnen sich
Verzögerungen für bevorstehende Studien wie auch für die
Patientenrekrutierungen ab. Auch die Zulassungsbehörden sind bei den
laufenden Verfahren zeitlich davon betroffen, denn ihre Prioritäten liegen
derzeit bei diagnostischen Tests und möglichen Behandlungsformen gegen
Covid-19. Verlangsamt haben sich auch Abschlüsse von Lizenzabkommen und von
Übernahmedeals. BB Biotech geht aber davon aus, dass sich diese Aktivitäten
beschleunigen werden, sobald die Marktvolatilität wieder abnimmt. Ein
weiterer Effekt der Coronakrise ist, dass mögliche Reformen der
Gesundheitsversorgung im Zuge des US-Präsidentschaftswahlkampfs in den
Hintergrund gerückt sind.

Für weitere Informationen:

Investor Relations
Bellevue Asset Management AG, Seestrasse 16, 8700 Küsnacht, Schweiz, Tel.
+41 44 267 67 00
Dr. Silvia Siegfried-Schanz, ssc@bellevue.ch
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Thomas Egger, teg@te-communications.ch

www.bbbiotech.com

Unternehmensprofil

BB Biotech AG ist eine Investmentgesellschaft mit Sitz in
Schaffhausen/Schweiz, die an der Schweizer, deutschen und italienischen
Börse notiert ist. Seit 1993 investiert das Unternehmen in innovative
Unternehmen der Medikamentenentwicklung, die hauptsächlich in den USA und
Westeuropa ansässig sind. BB Biotech ist einer der führenden Investoren in
diesem Sektor. Bei der Selektion der Portfolioholdings greift BB Biotech auf
die langjährige Erfahrung ihres renommierten Verwaltungsrats und auf die
Fundamentalanalyse des erfahrenen Investment Management Teams der Bellevue
Asset Management AG zurück.

Disclaimer
Diese Veröffentlichung enthält zukunftsgerichtete Aussagen und Erwartungen
sowie Beurteilungen, Ansichten und Annahmen. Diese Aussagen beruhen auf den
aktuellen Erwartungen von BB Biotech, ihren Direktoren und leitenden
Mitarbeitenden und sind daher mit Risiken und Unsicherheiten verbunden, die
sich mit der Zeit ändern können. Da die tatsächlichen Entwicklungen
erheblich abweichen können, übernehmen BB Biotech, ihre Direktoren und
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Veröffentlichung enthaltenen Aussagen werden nur mit Stand vom Zeitpunkt
dieser Veröffentlichung getätigt, und BB Biotech, ihre Direktoren und
leitenden Mitarbeitenden gehen keinerlei Verpflichtung ein,
zukunftsgerichtete Aussagen aufgrund neuer Informationen, künftiger
Ereignisse oder sonstiger Faktoren zu aktualisieren.


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Zusatzmaterial zur Meldung:

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Dokumenttitel: Medienmitteilung

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