FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch schwach geschlossen. Belastend wirkte der stärkste Anstieg der US-Erzeugerpreise seit 2009, der Inflationsängste auslöste. Ein Anstieg der Inflation gefährdet das Goldilocks-Szenario, von dem die Aktienmärkte lange profitiert haben. Dieses besteht aus einem Umfeld aus Wachstum bei zugleich niedriger Inflation. Viel besser als erwartet ausgefallene US-Einzelhandelsumsätze stützten nicht. Der DAX verlor 1,1 Prozent auf 13.909 Punkte.

Alles in allem lieferte Beiersdorf für 2020 Zahlen, die in line mit der Markterwartung ausfielen. Für Überraschung bei den Jefferies-Analysten sorgte vielmehr, dass das Unternehmen zusätzliche 300 Millionen Euro in das CARE-Programm investiert, ohne dass sich die Investitionen im Ausblick bemerkbar machten. Sie rechnen in der Folge damit, dass der Konsens der Analysten die Schätzungen für 2021 senkt. Für die Beiersdorf-Aktie ging es um 5,9 Prozent nach unten.


   Technologieaktien werden gemieden 

Die Inflationssorgen drückten auf zinssensible Sektoren wie Technologieaktien. So gaben SAP 3,6 Prozent nach, während Delivery Hero um 4 Prozent fielen. Für die Infineon-Aktie ging es um 3,3 Prozent nach unten. Auch der extreme Kälteeinbruch in Texas wird langsam zum Belastungsfaktor für den Chip-Hersteller. Dieser hat zur Schließung eines Infineon-Werks in Austin geführt. Wie die Citigroup anmerkt, könnten anhaltende Stromausfälle eine Drosselung der Chip-Produktion zur Folge haben.

Für die Aktie von Villeroy & Boch ging es nach Vorlage der Zahlen um 1 Prozent nach oben. Positiv wurde an der Börse das operative EBIT mit 49,7 Millionen Euro gewertet, das trotz eines etwas niedrigeren Umsatzes auf Vorjahresniveau gehalten werden konnte. Während viele Geschäfte während des Lockdowns geschlossen blieben, entwickelte sich das Online-Geschäft stark. Größter Wachstumstreiber waren die E-Commerce-Aktivitäten mit einem Plus von 46,6 Prozent in nahezu allen relevanten Märkten.


   Zahl an Platzierungen steigt 

Derweil nimmt die Zahl an Platzierungen zu. Zalando gaben 6,5 Prozent ab. Der Großaktionär Kinnevik will seine Beteiligung von 21 Prozent an seine Aktionäre weiterreichen. "Der Deal wird wohl zur HV über die Bühne gehen", sagte ein Händler. "Da könnte dann der eine oder andere Aktionär die Zalando-Aktien verkaufen", hieß es. Kinnevik sprach von einer strategischen Entscheidung.

Nach einem jüngst guten Lauf in der Aktie hat Permira etwa 6,6 Prozent an Teamviewer für etwa 587 Millionen Euro verkauft. Die Aktie zeigte sich unbelastet und gewann 4,6 Prozent auf 48,64 Euro. Permira besitzt immer noch 20 Prozent der Aktien und muss diese nun 90 Tage halten. Eine Platzierung konnte auch der Aktie von IBU-tec (+4,6% auf 50 Euro) nichts anhaben. IBU-tec hat im Rahmen einer Vorabplatzierung insgesamt 750.000 neue Aktien und 250.000 Aktien aus dem Bestand des CEOs von IBU-tec zu 34 Euro je Aktie untergebracht.

Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 81,3 (Vortag: 58,7) Millionen Aktien im Wert von rund 3,48 (Vortag: 2,59) Milliarden Euro. Es gab vier Kursgewinner und 26 -verlierer.


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INDEX          zuletzt   +/- %  +/- % YTD 
DAX          13.909,27  -1,10%     +1,39% 
DAX-Future   13.898,00  -1,11%     +1,76% 
XDAX         13.906,59  -1,05%     +1,74% 
MDAX         32.637,16  -1,23%     +5,98% 
TecDAX        3.543,89  -1,30%    +10,31% 
SDAX         15.628,04  -1,09%     +5,85% 
zuletzt      +/- Ticks 
Bund-Future     175,11      54 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX            4         26     0          3.484,5        81,3    58,7 
MDAX          12         45     3          1.289,3        45,8    37,7 
TecDAX         7         22     1          1.304,3        38,4    24,8 
SDAX          20         49     1            250,0        12,0     9,4 
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February 17, 2021 11:57 ET (16:57 GMT)