(neu: Höherer Rekordkurs, Schlusskurse, Coba-Kurszielerhöhung, Kepler-Kommentar)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Solide Geschäfte im vergangenen Quartal haben die Aktien von Henkel am Donnertag auf ein Rekordhoch getrieben. Mit einem kräftigen Satz nach oben kletterten die Papiere des Konsumgüterkonzerns in der Spitze bis auf 119,20 Euro. Am Ende rückten sie als bester Dax-Wert um 5,04 Prozent auf 118,70 Euro vor. Der deutsche Leitindex schloss fast 0,9 Prozent höher.

Analyst Andreas Riemann von der Commerzbank lobte die starke Profitabilität in allen Geschäftsbereichen. Entsprechend zeigte sich das Unternehmen auch etwas optimistischer für das Gesamtjahr. Die bereinigte operative Gewinnmarge (Ebit-Marge) soll nun über den Wert von 16,5 Prozent steigen. Damit sei allerdings bereits gerechnet worden, so Riemann in einer Ersteinschätzung am Morgen. Später erhöhte er dann seine Gewinnschätzungen für 2016 und 2017 und schraubte das Kursziel von 120 auf 136 Euro nach oben.

ANALYSTEN VOLL DES LOBES

Nachdem sich der seit Mai amtierende Henkel-Chef Hans Van Bylen etwas optimistischer für die Profitabilität zeigte und seine Prognose für den Gewinn je Aktie im Gesamtjahr bestätigte, wies Warburg-Analyst Jörg Frey in seiner Studie auf womöglich steigende Marktprognosen hin. Der Markt habe das Jahresziel von Henkel bisher in Frage gestellt, was nach den jetzt gelieferten Resultaten zu höheren Schätzungen führen dürfte, so der Experte.

Kepler Cheuvreux sprach von einem überraschend hohen bereinigten operativen Gewinn (Ebit) und unter dem Strich übertroffenen Erwartungen. Analyst Christian Faitz betonte, das starke Produktportfolio stütze bei Henkel weiterhin die Profitabilität. Das Unternehmen hatte auch im zweiten Jahresviertel von einem starken Geschäft mit Wasch- und Reinigungsmitteln profitiert. Die Sparte stellte erneut die anderen Konzerntöchter in den Schatten und sorgte für Zuwächse.

ANTEILE IM JAHRESVERLAUF GUT DABEI IM DAX

Im Jahr 2016 zählen die Henkel-Papiere mit einem Gewinn von rund 15 Prozent zu den besseren Dax-Werten. Dabei profitierte Henkel von der Unsicherheit um den Brexit, da Konsumgüterkonzerne mit ihrem vergleichsweise stabilen Geschäft als sichere Bank in unsicheren Zeiten gelten.

Die Papiere entwickelten sich aber auch deutlich besser als jene von Beiersdorf , die im Jahresverlauf nur moderat im Plus liegen, am Donnerstag aber im Kielwasser von Henkel gut ein Prozent gewannen. Laut Coba-Analyst Riemann bietet Henkel im Vergleich zu den Aktien des Konkurrenten und Tesa-Herstellers ein besseres Wachstum auf einem niedrigeren Bewertungsniveau./ajx/tih/he