Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf bekommt die Folgen der Corona-Krise zu spüren.

"Die Effekte im zweiten Quartal werden noch sehr signifikant sein", sagte Vorstandschef Stefan De Loecker am Dienstag. Bereits zu Jahresbeginn hatten die Auswirkungen der Pandemie die Erlöse schrumpfen lassen, die Margen stehen unter Druck. Der Konzernumsatz sank im ersten Quartal organisch um 3,6 Prozent, vor allem das Klebstoffgeschäft rund um Tesa verbuchte deutliche Rückgänge. Aber auch im Geschäft mit der margenstarken Luxus-Kosmetikmarke La Prairie musste Beiersdorf Federn lassen - hier brach der Umsatz gleich um 35,8 Prozent ein. Ein Lichtblick für die Hamburger war das Hautpflege-Geschäft rund um die Marken Eucerin und Aquaphor. Hier kletterten die Umsätze um 11,5 Prozent. "Beiersdorfs Fundamente sind stark genug, um diese beispiellose Krise zu meistern", betonte De Loecker. "Corona-bedingt wird es keine Kündigungen geben", sagte er. Der Konzern investierte weiter.

Beiersdorf hatte wegen der Corona-Krise bereits die Prognose für 2020 zurückgezogen. Die Ziele würden "voraussichtlich nicht erreicht und daher nicht länger aufrechterhalten", bekräftigte der Konzern. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise seien noch nicht hinreichend abzuschätzen. Beiersdorf reagiert mit einem Spar-Programm auf die Krise. Auch die Mitarbeiter sollen einen Beitrag leisten, das Management verzichtet auf Gehalt.

Konkurrent Henkel ächzt ebenfalls unter den Folgen der Pandemie. Die Düsseldorfer hatten sich Anfang April von ihrer Prognose verabschiedet. Für das erste Quartal erwartet Henkel einen Umsatzrückgang um 0,9 Prozent. Beide Konzerne leiden im Klebstoff-Geschäft unter der Schwäche wichtiger Abnehmer-Branchen wie der Auto- oder Elektroindustrie. Aber auch etwa das Frisör-Geschäft mit Haarpflege-Produkten schwächelt angesichts der behördlichen Auflagen zur Eindämmung der Pandemie. Bei Beiersdorf kommt auch das Geschäft mit Sonnenschutz-Mitteln sowie das in der Vergangenheit rasant wachsende Geschäft mit Kosmetik von La Prairie unter Druck. Die Verbraucher greifen häufig in Läden auf Flughäfen zu den Produkten - doch der internationale Reiseverkehr ist in der Corona-Krise eingebrochen.