Warren-Buffett-Liebling Wells Fargo (WKN: 857949 / ISIN: US9497461015) hat erneut einen Skandal. Doch der Bankaktie schaden die Meldungen überhaupt nicht. Ein Beispiel für die „Skrupellosigkeit“ des Marktes.

Der Versicherer Prudential Financial (WKN: 764959 / ISIN: US7443201022) hat den Verkauf seiner Produkte über Wells Fargo gestoppt, nachdem die kalifornische Versicherungsaufsicht Ermittlungen wegen illegal abgeschlossener Verträge eingeleitet hat. Erneut sollen Angestellte der Bank Verträge ohne Wissen der Kunden abgeschlossen haben. Diesmal sollen es Lebensversicherungen gewesen sein.

Als regelmäßige Leser unserer Markteinblicke ist Ihnen der erste Skandal von Wells Fargo rund um illegal eröffnete Konten und Kreditkarten bereits ausführlich bekannt. Denn seit Mitte September hat der einstige Saubermann der Branche mehr als nur einen Fleck auf der weißen Weste. Zunächst mussten über 5.000 Mitarbeiter, sowie betroffene Personen aus der Führungsetage ihren Stuhl räumen. Dann musste Wells Fargo damals neben einer Strafzahlung von 185 Mio. US-Dollar auch 2,6 Mio. US-Dollar illegal eingenommene Gebühren zurückerstatten.

Das alles sind Peanuts für die Börse. Anders ist die Reaktion der Aktie nicht zu erklären, denn sie erreichte vor kurzem auf Euro-Basis ein neues Allzeithoch und notiert auch in US-Dollar nur wenig darunter.

Wells Fargo-Chart: finanztreff.de

Wells Fargo ist mal wieder ein gutes Beispiel dafür, dass öffentliche Skandale nur dann an der Börse relevant sind, wenn es ans Geld geht. Danach sieht es nicht aus. Daher haussiert die Aktie. Wells Fargo ist also auch künftig – zumindest kurstechnisch – eine Ausnahme im Bankensektor. Man denke derzeit nur einmal an die kriselnden Italiener… Für den langfristigen Vermögensaufbau taugen Banken mehrheitlich weiterhin nicht.

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage

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Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

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