NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kräftigen Verlusten zum Wochenausklang kommt es am Montag an der Wall Street tendenziell zu einer leichten Erholung. Der Dow-Jones-Index steigt kurz nach der Eröffnung um 0,2 Prozent auf 33.050 Punkte. Der S&P-500 klettert um 0,1 Prozent. Dagegen verliert der Nasdaq-Composite weitere 0,1 Prozent, belastet auch von den erneuten Abgaben der Amazon-Aktie. Der Index hatte am Freitag im Zuge von Gewinnmitnahmen um 4,2 Prozent nachgegeben und zudem im April den stärksten Monatsrückgang seit 2008 markiert.

Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch wird mit einem zurückhaltenden Handel gerechnet. Es wird mehrheitlich damit gerechnet, dass die Fed ihren Leitzins um 50 Basispunkte anheben wird, um die weiter steigende Inflation in den Griff zu bekommen. "Die Fed wird wohl eine Erhöhung um 50 Basispunkte ankündigen, begleitet von all den Formulierungen, die mit einer strafferen Geldpolitik einhergehen, solange die Daten darauf hindeuten, dass dies notwendig ist", sagt David Bahnsen, Chief Investment Officer beim Vermögensverwalter Bahnsen Group.

"Während die Fed in ihren Kommentaren wahrscheinlich vage bleiben wird, würde ich mich freuen, wenn sie ankündigt, dass sie plant, Anleihen im Wert von 3 Billionen Dollar aus ihrer Bilanz abzubauen, die in den vergangenen zwei Jahren und im vergangenen Jahrzehnt beträchtlich angewachsen ist", ergänzt der Teilnehmer.

Während die Berichtssaison zu Wochenbeginn eine kleine Pause einlegt, gibt es eine Reihe von US-Konjunkturdaten. So kommen nach der Startglocke der Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe für April in der zweiten Veröffentlichung, die Bauausgaben für März sowie der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im April.


   Dollar zeigt vor Fed-Zinsentscheid weiter Stärke 

Der Dollar legt nach den Gewinnmitnahmen am Freitag zu Wochenbeginn wieder deutlich zu. Für den Dollar-Index geht es 0,6 Prozent nach oben. Darin spiegele sich vor allem der falkenhafte Kurs der US-Notenbank wider, die am Mittwoch erneut die Zinsen erhöhen dürfte, heißt es von der Unicredit. Eine Erhöhung um 50 Basispunkte und die Ankündigung einer quantitativen Straffung schienen bereits ausgemachte Sache zu sein. Das Interesse dürfte daher den begleitenden Aussagen gelten. "Harte Kommentare" zur jüngsten Lohnentwicklung könnten sogar Zinserhöhungen um 75 Basispunkte in den kommenden Monaten aufs Tableau bringen, so die Analysten.

Die Spekulation auf steigende Leitzinsen setzt den Goldpreis unter Druck. Mit 1.873 Dollar wird die Feinunze weiterhin in der Nähe der Tiefststände seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs gehandelt. Aus technischer Sicht ergibt sich bei einem nachhaltigen Fall unter 1.878 Dollar laut Marktanalysten ein rechnerisches Abschlagspotenzial von 5 bis 10 Prozent.


   Berkshire Hathaway mit Gewinnrückgang 

Bei den Einzelwerten verlieren die Aktien von Berkshire Hathaway 1,1 Prozent, nachdem die Investmentgesellschaft von Warren Buffett im ersten Quartal einen Gewinnrückgang hinnehmen musste. Die Turbulenzen an den internationalen Märkten haben das Portfolio belastet und das Versicherungsgeschäft wurde von steigenden Schadenszahlungen belastet.

Die Amazon-Aktie steht nach den starken Abgaben am Freitag erneut unter Druck und verliert weitere 3,2 Prozent. Zum Wochenausklang war es bereits um 14 Prozent abwärts gegangen. Der Online-Versandhändler hatte das erste Quartal mit einem Verlust beendet. In dem negativen Ergebnis spiegelten sich außerdem allgemeine wirtschaftliche Trends wider: rückläufige Online-Einkäufe, die hohe Inflation und Lieferkettenprobleme.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.049,63      +0,2%         72,42          -9,1% 
S&P-500              4.135,26      +0,1%          3,33         -13,2% 
Nasdaq-Comp.        12.327,31      -0,1%         -7,33         -21,2% 
Nasdaq-100          12.862,03      +0,1%          7,22         -21,2% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  2,72       +0,0          2,71          198,5 
5 Jahre                  2,98       +2,1          2,96          171,7 
7 Jahre                  3,00       +2,5          2,98          156,5 
10 Jahre                 2,96       +2,9          2,93          145,0 
30 Jahre                 3,03       +3,0          3,00          113,1 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mo, 8:15 Uhr  Fr, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0510      -0,4%        1,0516         1,0538   -7,6% 
EUR/JPY                136,72      -0,2%        137,11         136,76   +4,5% 
EUR/CHF                1,0253      -0,1%        1,0246         1,0251   -1,2% 
EUR/GBP                0,8376      -0,1%        0,8385         0,8390   -0,3% 
USD/JPY                130,09      +0,2%        130,39         129,78  +13,0% 
GBP/USD                1,2543      -0,3%        1,2541         1,2561   -7,3% 
USD/CNH (Offshore)     6,6839      +0,5%        6,6859         6,6419   +5,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             38.752,02      +1,1%     39.007,25      38.974,71  -16,2% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex              101,02     104,69         -3,5%          -3,67  +37,7% 
Brent/ICE              104,34     107,14         -2,6%          -2,80  +37,3% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.860,08   1.896,80         -1,9%         -36,72   +1,7% 
Silber (Spot)           22,23      22,78         -2,4%          -0,55   -4,7% 
Platin (Spot)          931,50     946,83         -1,6%         -15,33   -4,0% 
Kupfer-Future            4,26       4,40         -3,2%          -0,14   -4,3% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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May 02, 2022 09:50 ET (13:50 GMT)