Bern (awp/sda) - Dienstag, 16. Mai 2017

JÜRG SCHMID GEHT: (Bern) Jürg Schmid verlässt nach 18 Jahren an der Spitze die Marketingorganisation Schweiz Tourismus. Ein Nachfolger ist noch nicht bestimmt. Schmid macht sich selbstständig. Schweiz Tourismus bestätigte Informationen, welche die "Südostschweiz" bekannt machte. Demnach wird Schmid eine eigene Marketingorganisation führen. Er wird auch Präsident von Graubünden Ferien, ein Mandat, welches er als eines unter wenigen angenommen habe. Schmid bleibt noch bis Ende Jahr im Amt. In einer Mitteilung bedauert Schweiz Tourismus seinen Abgang. Er habe Grosses geleistet.

SCHUB DURCH ÜBERNAHME: (Stäfa ZH) Die Übernahme des Fachhandelskette Audionova hat dem Hörgerätehersteller Sonova Schub verliehen. Der Umsatz kletterte im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr um 15,6 Prozent auf 2,4 Milliarden Franken und erzielte einen neuen Rekord. Aus eigener Kraft wäre Sonova um gut 4 Prozent gewachsen. Dabei legten alle drei Geschäftsfelder - Hörgeräte, Fachhandel und Hörhilfe-Implantate - zu. Dabei halfen die neuen Hörgeräte mit wiederaufladbaren Batterien. Der Gewinn konnte indes wegen Einmalkosten für den Audionova-Kauf mit der steilen Umsatzsteigerung nicht mithalten. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITA) nahm um 7,5 Prozent auf 463 Mio. Fr. zu. Unter dem Strich verdiente Sonova 356,2 Mio. Franken. Das ist ein Plus von 3 Prozent und der zweithöchste Reingewinn überhaupt. Die Aktie erreichte dennoch ein neues Allzeithöchst.

REDUZIERTER VERLUST: (Zürich) Der Bau- und Hotelkonzern Orascom Development Holding bleibt nach einem Verlust im Gesamtjahr auch im ersten Quartal in den roten Zahlen. Der Fehlbetrag hat sich allerdings von rund 26,4 auf 13,2 Millionen Franken deutlich reduziert. Wie bereits im Gesamtjahr drückte die Abwertung des ägyptischen Pfunds auf die Ergebnisse. Der Umsatz ging um 14 Prozent auf 52,5 Millionen Franken zurück. Beim grössten Segment Hotels hat sich der Umsatz jedoch um 13,7 Prozent auf 30,8 Millionen verbessert. Grund dafür ist vor allem, dass sich trotz negativer Reiseempfehlungen in den meisten europäischen Ländern der Tourismussektor in Ägypten etwas erholt hat.

AUF TALFAHRT: (Bern) Die Talfahrt der grafischen Industrie in der Schweiz hält an. Nach einem Nullwachstum 2016 reduzierte sich der Umsatz im ersten Quartal 2017 um 4,1 Prozent. Die Branche leidet unter dem starken Franken, aber vor allem darunter, dass generell weniger gedruckt wird. Thomas Gsponer, Direktor des Branchenverbandes Viscom, malt in der Medienmitteilung vom Dienstag ein sehr düsteres Bild der Lage in der grafischen Industrie. Die realen Papierimporte, ein aussagekräftiger Indikator für die Gesamtproduktion der grafischen Industrie, lägen im ersten Quartal 2017 rund 11 Prozent tiefer als vor einem Jahr. Gleichzeitig sind laut Gsponer die Exporte grafischer Erzeugnisse um über 11 Prozent eingebrochen. Das erste Quartal 2017 schliesse sich damit nahtlos an die insgesamt negative Entwicklung der letzten Jahre an.

MEHR ÜBERNACHTUNGEN: (Neuenburg) In Ferienwohnungen, Kollektivunterkünften und auf Campingplätzen in der Schweiz wurden 2016 fast 15 Millionen Übernachtungen verbucht. Die Parahotellerie erreichte damit bei der touristischen Beherbergung einen Anteil von 30 Prozent. Wie aus den kumulierten Zahlen der Parahotellerie und der Hotellerie hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr in der Schweiz insgesamt 50,5 Millionen Logiernächte generiert. Davon entfielen 52,3 Prozent auf Schweizer Gäste, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) errechnet hat. Für gut zwei Drittel der Übernachtungen in der Parahotellerie - 10,1 Millionen Logiernächte - stehen Schweizerinnen und Schweizer. Die ausländische Nachfrage belief sich auf 4,7 Millionen Logiernächte, laut der Parahotelleriestatistik des BFS.

ANLAGE IN WERTPAPIERE: (Basel) Das Tiefzinsumfeld zeigt auch bei den Besitzerinnen und Besitzern von Vorsorgegeldern Wirkung. Sie kaufen mit ihrem zurückgelegten Geld vermehrt Wertpapiere. Nach wie vor ist jedoch nur ein geringer Anteil der Vorsorgegelder in Aktien oder Obligationen angelegt. Bei den vom Verein Vorsorge Schweiz (VVS) erfassten 3a-Konten lagerten Ende Jahr 22,7 Prozent der Gelder auf Wertschriftendepots, wie der VVS mitteilte. Ende 2015 lag diese Wertschriftendurchdringung bei 21,4 Prozent. Insgesamt lagerten auf den vom VVS erfassten 3a-Konten Ende des letzten Jahres 54,1 Milliarden, auf Freizügigkeitskonten 31,7 Milliarden Franken. Der Gesamtmarkt umfasst laut VVS rund 150 Milliarden Franken.

ZWEIFEL MIT UMSATZREKORD: (Spreitenbach AG) Der Aargauer Chips- und Snackhersteller Zweifel Pomy-Chips hat im vergangenen Jahr den Vorjahresumsatz leicht übertroffen. 210,5 Millionen Franken sind aber das beste Ergebnis in der Firmengeschichte. Im Vorjahr erreichte Zweifel Pomy-Chips 209,9 Millionen Franken. Gewinnzahlen gibt es Unternehmen nicht bekannt. Zweifel Pomy-Chips will in den nächsten drei Jahren rund 40 Millionen Franken in den Umbau und den Ausbau in die Produktion Spreitenbach AG investieren. Dazu gehört auch ein neues Besucherzentrum. Jährlich besuchen 6000 Personen die Produktion.

ZFV WÄCHST ZWEISTELLIG: (Zürich) Der Zürcher Frauenverein (ZFV) hat seit Jahresbeginn zweistellig zugelegt. Angetrieben wurde das Wachstum des Hotellerie- und Gastronomieunternehmens ZFV durch neue Zuschläge für den Betrieb von Restaurants und Mensen. Für 2016 resultierte eine Gewinnsteigerung. Im erste Quartal 2017 legte der ZFV unter anderem dank der Übernahme von 23 SBB-Restaurants um 14,3 Prozent zu. Der Gastronomieumsatz erhöhte sich letztes Jahr um 4,1 Prozent auf 241 Millionen Franken. Er macht einen Grossteil des Gesamtumsatzes von 246,9 Millionen Franken (plus 4 Prozent) aus. Nachdem der Reingewinn im Vorjahr schrumpfte, stieg er 2016 um 13 Prozent auf 4 Millionen Franken.

SFS EXPANDIERT IN CHINA: (Heerbrugg SG) Der in der Befestigungstechnik und Zulieferindustrie tätige SFS Konzern setzt seine Expansion in China fort. Bis 2019 soll in Nantong für rund 35 Millionen Franken ein neuer Vertriebs- und Produktionsstandort entstehen, wie SFS bekannt gab. Die Nähe zu den Kunden sei ein Kernelement der Unternehmensstrategie. Zudem werde mit dem neuen Standort in China die Grundlage für eine weitere operative Verbesserung in China geschaffen, heisst es in der Medienmitteilung. Der Bau des neuen Standorts wird in Etappen erfolgen und soll bis 2019 fertiggestellt werden.

BERUFLICHE VORSORGE: (Basel) Die Helvetia Versicherungen haben 2016 in der beruflichen Vorsorge die Ausschüttung an die Kunden im Geschäft, das der sogenannten Mindestquote unterstellt ist, leicht erhöht von 90,5 auf 90,8 Prozent. Gesetzlich vorgeschrieben ist ein Mindestwert von 90 Prozent. 2015 hatte die Helvetia-Gruppe diese Ausschüttung um 3,6 Prozentpunkte auf 90,5 Prozent reduziert. Im Geschäft, das nicht der Mindestquote unterstellt ist, betrug die Ausschüttungsquote im vergangenen Jahr 91,8 Prozent. Die Leistungen an Versicherte erhöhten sich 2016 leicht um 0,2 Prozent auf 713,4 Millionen Franken, wie Helvetia mitteilte. Das Prämieneinnahmen im Bereich der beruflichen Vorsorge stiegen dabei um 4,5 Prozent auf 2,66 Milliarden Franken.

STRAFE FÜR FACEBOOK: (Paris) Facebook ist wegen seines Umgangs mit Nutzerdaten in Frankreich zu einer Geldstrafe von 150'000 Euro verurteilt worden. Die französische Datenschutzbehörde Cnil warf dem Online-Netzwerk vor, für gezielte Werbung "massiv" private Daten von Internetnutzern auszuwerten. Auch verfolge Facebook über ein Cookie das Verhalten von Nutzern auf anderen Internetseiten. Der US-Konzern verstosse damit gegen französisches Recht, teilte die Datenschutzaufsicht mit. Facebook kann gegen die Entscheidung innerhalb von vier Monaten Einspruch einlegen.

EASYJET IN VERLUSTZONE: (Luton) Die Schwäche der britischen Währung und die späten Osterferien haben den britischen Billigflieger Easyjet im Winter tief in die roten Zahlen gebracht. Im ersten Geschäftshalbjahr bis Ende März fiel der Verlust unter dem Strich mit 192 Millionen Pfund (248 Millionen Franken) 13-mal so hoch aus wie ein Jahr zuvor, wie die Fluglinie in Luton bei London mitteilte. Easyjet-Chefin Carolyn McCall berichtete zudem von einem deutlichen Verfall der Ticketpreise. Easyjets Umsatz wuchs indes aufgrund eines deutlich ausgeweiteten Flugangebots um drei Prozent auf 1,8 Milliarden Pfund.

MILLIARDENVERLUST: (London) Der britische Telekommunikationsriese Vodafone hat in seinem abgelaufenen Geschäftsjahr bis Ende März einen Verlust von 6,3 Milliarden Euro eingefahren. Grund dafür seien vor allem Abschreibungen in Indien gewesen, teilte Vodafone mit. Damit vergrössert das Unternehmen seinen Verlust vom Vorjahr sogar noch - damals hatte Vodafone mit 5,4 Milliarden Euro im Minus gestanden. In Indien allein musste Vodafone im abgelaufenen Geschäftsjahr den Angaben zufolge 3,7 Milliarden Euro abschreiben. Das Geschäft dort brachte auch wegen der lebhaften Konkurrenz weit weniger Geld ein als geplant.

BUFFET SETZT AUF APPLE: (Omaha) Der Starinvestor Warren Buffett setzt noch stärker auf den iPhone-Riesen Apple und die US-Fluglinien American und Southwest Airlines. So stockte Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway im ersten Quartal ihren Apple-Anteil auf 129 Millionen Aktien im Wert von rund 19 Milliarden Dollar auf. Dies ging aus einem bei der US-Börsenaufsicht eingereichten Finanzbericht hervor. Damit wurde die Beteiligung mehr als verdoppelt, wie Buffett bereits bei TV-Auftritten verraten hatte. Zudem trennte sich Buffetts Firma von sämtlichen Aktien des Unterhaltungsriesen 21st Century Fox. Ausserdem verkaufte Berkshire Hathaway in grossem Stil IBM-Aktien.

EUROZONE WÄCHST KRÄFTIG: (Brüssel/Berlin) Die Eurozone ist im ersten Quartal mehr als doppelt so schnell gewachsen wie die weltgrösste Volkswirtschaft USA. Das Bruttoinlandprodukt stieg laut Angaben des Statistikamts Eurostat von Januar bis März erneut um 0,5 Prozent zum Vorquartal. Die USA hatten dagegen nur ein Plus von 0,2 Prozent geschafft. Am besten ins Jahr gestartet ist Finnland: Hier legte die Wirtschaftsleistung um 1,6 Prozent zu. Von den vier grossen Euro-Ländern gelang Spanien mit 0,8 Prozent das kräftigste Wachstum, gefolgt von Deutschland mit 0,6 Prozent, Frankreich mit 0,3 Prozent und Italien mit 0,2 Prozent. Lediglich in Griechenland schrumpfte nach den bisher vorliegenden Daten das Bruttoinlandprodukt, wenn auch nur um 0,1 Prozent.