NEW YORK (dpa-AFX) - Starke Quartalszahlen des Mainzer Impfstoff-Produzenten Biontech haben am Montag dessen Papiere an der US-Technologiebörse Nasdaq auf ein Rekordhoch getrieben. Zuletzt stiegen sie um knapp 12 Prozent auf 435,33 US-Dollar. Der Börsenwert des Unternehmens überstieg damit erneut die Marke von 100 Milliarden Dollar und liegt damit umgerechnet in Euro über den meisten Dax-Unternehmen wie Adidas, BASF und BMW.

Allerdings sind Experten inzwischen zunehmend vorsichtiger, was die weiteren Aufwärtschancen angeht. Denn allein seit Anfang Juli hat sich der Kurs des seit Oktober 2019 an der Nasdaq notierten Papiers mehr als verdoppelt. Seit Mitte Februar 2020, als das Coronavirus eine Pandemie auslöste und damit die Welt erschütterte, ist der Kurs auf das Vierzehnfache gestiegen. Seit dem Börsengang im Herbst vor zwei Jahren summiert sich das Kursplus auf rund 2500 Prozent.

Das von Berenberg-Analyst Zhiqiang Shu Anfang August ausgelobte Kursziel von 400 Dollar hat das Papier bereits überwunden. Wegen der Aussicht auf bald beginnende Booster-Impfungen gegen das Corona-Virus, des verstärkten Einsatzes auch bei Kindern und Jugendlichen und wegen der Perspektive, dass die mRNA-Technologie auch für andere Anwendungsgebiete marktreif werden könnte, hatte Shu seine Kaufempfehlung am 2. August bekräftigt. Das Kursziel hatte er dabei von 235 auf 400 Dollar hochgesetzt.

Die Autoren des Bernecker-Börsenbriefs halten die Biontech-Papiere inzwischen für "technisch überhitzt", auch wenn Schwächen in klassischer Manier zuletzt immer wieder zum Kauf genutzt worden seien, und dies als optimistisches Signal zu sehen sei. "Für einen Neueinstieg ist das Chance-Risiko-Profil aktuell zu ungünstig", so die Autoren./ck/men/he