Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


EMA entscheidet wohl Anfang Oktober über Auffrischungsimpfung 

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) wird voraussichtlich Anfang Oktober über Auffrischungsimpfungen mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Menschen ab 16 Jahren entscheiden. "Die verfügbaren Daten zeigen, dass die Immunität gegen Covid-19 nach den ersten Impfungen mit der Zeit nachlässt und der Schutz vor Infektionen und symptomatischen Erkrankungen in verschiedenen Teilen der Welt abnimmt", sagte der Leiter für Impfstoffstrategie der EMA, Marco Cavaleri, am Donnerstag in Amsterdam.


Stiko empfiehlt Auffrischungsimpfungen für Risikopatienten 

Rund drei Wochen nach dem bundesweiten Start der Auffrischungsimpfungen für bestimmte Bevölkerungsgruppen liegt jetzt auch eine entsprechende Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) dazu vor. Die Stiko empfiehlt Auffrischungsimpfungen zunächst nur für Risikopatienten: "Wir haben die Sichtung aller wissenschaftlichen Daten zur Frage der Auffrischungsimpfungen für bestimmte Risikogruppen abgeschlossen und als Kommission eine Empfehlung beschlossen", sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Stiko empfiehlt abgestuft Auffrischungsempfehlungen für Menschen mit Immundefekten oder Erkrankungen, bei denen das Immunsystem medikamentös reguliert wird, etwa bei Rheuma oder nach einer Transplantation." Eine generelle Empfehlung für Auffrischungsimpfungen nach Altersgruppen, etwa für die über 80-Jährigen, gebe die Stiko zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, so Mertens. Die Kommission prüfe allerdings derzeit, inwieweit die Studienlage eine generelle Impfempfehlung in bestimmten Altersgruppen begründe.


Grüne kritisieren Ende der Quarantäne-Entschädigung 

Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hat die Einigung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern kritisiert, nach der Nichtgeimpfte bei Verdienstausfällen wegen angeordneter Corona-Quarantäne spätestens ab 1. November keine Entschädigung mehr erhalten sollen. "Gerade als Arzt sorgt mich, dass unter Umständen Menschen dann nicht mehr angeben, wenn sie ein positives Testergebnis haben", sagte Dahmen im ZDF-Morgenmagazin, "sich nicht mehr in Quarantäne begeben und damit wieder zur Gefahr für andere werden, und wir so etwas wie eine versteckte Pandemie bekommen könnten".


VdK sieht Aus der Quarantäne-Entschädigung kritisch 

Der Sozialverband VdK wendet sich gegen die Übereinkunft der Gesundheitsminister, wonach Nichtgeimpfte bei Verdienstausfällen wegen angeordneter Corona-Quarantäne spätestens ab 1. November keine Entschädigung mehr bekommen sollen. "Wir haben riesige Bedenken. Das wird jetzt auf irgendeine Weise zu einer Impfpflicht durch die Hintertür in Deutschland", sagte die VdK-Präsidentin Verena Bentele dem Fernsehsender Phoenix. Es gebe immer noch etliche Menschen, die noch nicht über ein Attest bei einer chronischen Erkrankung verfügten, weil es noch keine ausreichende Studienlage gebe. "Und gerade für die Menschen, die deswegen Sorge haben, sich impfen zu lassen und kein Attest bekommen, wäre die Existenzgefährdung sehr hart."


USA lassen ersten Corona-Impfstoff für Auffrischungen zu 

Die USA haben einen ersten Corona-Impfstoff für Auffrischungen zugelassen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA genehmigte den Impfstoff von Biontech/Pfizer am Mittwoch für Personen über 65 Jahre, Erwachsene mit hohem Risiko für eine schwere Erkrankung sowie für Personen in Berufen mit hohem Ansteckungsrisiko. Diese können sich sechs Monate nach der zweiten Impfung nun eine dritte Dosis spritzen lassen. Zu den Beschäftigten mit hohem Infektionsrisiko zählte die FDA unter anderem "Beschäftigte im Gesundheitswesen, Lehrer und Kindertagesstättenpersonal, Beschäftigte in Lebensmittelgeschäften und in Obdachlosenheimen oder Gefängnissen". Wann die Empfänger der Impfstoffe Moderna und Johnson & Johnson für eine Auffrischung dran kommen, ist derzeit noch unklar.


RKI: Bundesweite Corona-Inzidenz sinkt leicht auf 63,1 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut leicht zurückgegangen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, lag der Wert bei 63,1. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 65,0 gelegen. Vor einer Woche lag die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 76,3. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche an. Laut den jüngsten Zahlen des RKI wurden binnen 24 Stunden 10.696 (Vorwoche: 12.925) Neuinfektionen verzeichnet. Die Gesamtzahl der Fälle seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 4.171.666. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Deutschland stieg um 115 (68) auf nunmehr 93.238.

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September 23, 2021 12:27 ET (16:27 GMT)