Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


EMA strebt Zulassung von Biontech-Impfstoff gegen Omikron-Variante für Herbst an 

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) strebt die Zulassung eines an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffs von Biontech für Herbst an. Die EMA "erwartet einen Antrag für den von Pfizer/Biontech entwickelten an BA.4/5 angepassten Impfstoff, der für eine mögliche rasche Zulassung im Herbst bewertet werden wird", erklärte die Behörde. BA.4 und BA.5 sind die aktuell dominanten Subtypen der Omikron-Variante des Coronavirus. Die EMA hat nach eigenen Angaben am Montag eine Prüfung der an die beiden Subtypen angepassten Version des Biontech-Impfstoffs gestartet. Ende Juni hatten das Mainzer Pharmaunternehmen und sein US-Partner Pfizer bekannt gegeben, einen wirksamen Impfstoff gegen die Varianten BA.4 und BA.5 des Coronavirus entwickelt zu haben. Zudem werde vorher die Zulassung von zwei anderen angepassten Corona-Impfstoffen von Biontech und dem Hersteller Moderna erwartet, die auf die ursprüngliche Variante des Coronavirus und die frühere Omikron-Variante BA.1 abzielen.


Länder sehen Nachbesserungsbedarf bei Infektionsschutzgesetz 

Die Gesundheitsminister der Länder sehen Nachbesserungsbedarf beim Entwurf des Bundes für das künftige Infektionsschutzgesetz. Die vorgesehenen Ausnahmen von der Maskenpflicht in Innenräumen für frisch Geimpfte und Genesene seien "in der praktischen Umsetzung nur schwer kontrollier- und umsetzbar", hieß es in einer nach den Beratungen der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) am Dienstag veröffentlichten Erklärung. Die Vorlage von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sieht vor, dass die geplante Maskenpflicht bei Freizeit, Kultur oder Sport sowie in der Gastronomie entfällt, wenn ein negatives Testergebnis vorgelegt wird oder die letzte Impfung nicht länger als drei Monate zurückliegt. Die Ländervertreter vermissen zudem bundeseinheitliche Vorgaben, um bei weitergehenden Schutzmaßnahmen ein einheitliches Vorgehen der Länder gewährleisten zu können.


Erste Touristen dürfen "Hawaii Chinas" nach Corona-Ausbruch verlassen 

Nach einem Corona-Ausbruch auf der auch als "Hawaii Chinas" bekannten Ferieninsel Hainan dürfen die ersten der mehr als 80.000 in Hotels festsitzenden Touristen bald wieder nach Hause. Wie die Behörden am Dienstag mitteilten, werden die Reisebeschränkungen schrittweise aufgehoben. Im Ferienort Sanya auf Hainan waren seit Anfang August mehr als 1.500 Infektionsfälle verzeichnet worden. Alle Flüge von der südchinesischen Insel wurden gestrichen, auch für die auf Hainan verkehrenden Züge wurden keine Fahrkarten mehr verkauft. Freizeiteinrichtungen wie Karaoke-Bars, Kneipen und Spas sind seit vergangener Woche geschlossen. Die Behörden in China verfolgen trotz der enormen wirtschaftlichen Schäden und zunehmender Verdrossenheit der Menschen eine strikte Null-Covid-Strategie. Einzelne Ausbrüche werden sofort durch lokale Lockdowns und Massentests bekämpft.


EU vereinbart mit Moderna spätere Auslieferung von Corona-Impfstoffdosen 

Die EU-Kommission hat mit dem Hersteller Moderna eine spätere Auslieferung von Corona-Impfstoffdosen vereinbart, um im Falle einer Zulassung eines an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffs direkt diesen bekommen zu können. "Die Dosen, deren Auslieferung ursprünglich im Sommer geplant war, werden nun im September sowie über Herbst und Winter 2022 ausgeliefert", erklärte die EU-Kommission. Die Vereinbarung zwischen der Kommission und Moderna sieht vor, dass die EU-Länder angepasste Impfstoffe erhalten können, sobald diese von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zugelassen wurden. "Mit dieser Vereinbarung ist dafür gesorgt, dass die Mitgliedstaaten zum richtigen Zeitpunkt die Impfstoffdosen erhalten, die sie zum Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger benötigen," erklärte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Dazu gehörten "auch an Varianten angepasste Impfstoffe, sobald sie von der Europäischen Arzneimittel-Agentur zugelassen wurden."


Lauterbach dringt auf Impfstoff gegen BA.5-Subtyp 

Der neue Corona-Impfstoff sollte nach Überzeugung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf der aktuell dominanten Omikron-Subtyp BA.4/5 basieren - und nicht wie bislang vorgesehen auf der ursprünglichen Variante BA.1. "Wir gehen in Deutschland davon aus, dass BA.4/5 bei der aktuellen Variante die bessere Impfstoff-Zusammensetzung ist", sagte Lauterbach dem Spiegel. Die Hersteller Biontech und Moderna hatten den Angaben zufolge bereits im Frühjahr einen angepassten Omikron-Booster basierend auf der damals kursierenden Variante BA.1 entwickelt und auch reichlich Dosen vorproduziert. Es seien allein rund 100 Millionen Omikron-Impfdosen von Biontech vorrätig. Bislang steht dafür aber immer noch eine Zulassung aus, die in Europa für September erwartet wird. Zwischenzeitlich habe die US-Zulassungsbehörde FDA den Impfstoff-Herstellern jedoch nahegelegt, nur noch einen angepassten Impfstoff basierend auf den aktuellen Subtypen BA.4/5 zu entwickeln. In der EU dagegen habe die EMA eine solche Richtungsentscheidung nicht vorgegeben.


Hongkong kürzt Dauer der Hotelquarantäne für Einreisende 

Hongkong kürzt ab Freitag die Dauer der verpflichtenden Corona-Hotelquarantäne für Einreisende von bisher einer Woche auf drei Tage. Er hoffe darauf, "der Gesellschaft die besten Entwicklungsmöglichkeiten und wirtschaftliche Vitalität" zu ermöglichen, sagte Hongkongs Regierungschef John Lee bei der Verkündung der Maßnahme. In Hongkong gelten seit mehr als zwei Jahren scharfe Einreiseregeln, die die chinesische Sonderverwaltungszone weitgehend isoliert und insbesondere Touristen und Geschäftsreisende ferngehalten haben. Bisher mussten Einreisende nach ihrer Ankunft für eine siebentägige Quarantäne in ein spezielles Hotel, wo sie wiederholt auf das Coronavirus getestet wurden. Nach den neuen Regeln soll nun auf eine dreitägige Hotel-Quarantäne eine viertägige Gesundheitsüberwachung in der eigenen Wohnung oder in einem Hotel nach Wahl folgen.


Kontakt zur Redaktion: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/sha

(END) Dow Jones Newswires

August 10, 2022 08:53 ET (12:53 GMT)