Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Pfizer: Daten zu Covid-19-Vakzin für Kinder Ende September 

Bis Ende September dürften Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit des Covid-19-Impfstoffs von Biontech und Pfizer bei Kindern im Alter zwischen 5 und 11 Jahren vorliegen. Damit rechnet der Finanzchef des US-Pharmakonzerns, Frank D'Amelio, wie er Investoren auf einer Bankenveranstaltung sagte. Klinische Daten für Kinder im Alter von 6 Monaten bis 5 Jahren würden kurz danach erwartet. Bisher ist das Vakzin für Jugendliche ab 12 Jahren in den USA zugelassen.


US-Regierung kauft Medizin von Regeneron für 2,9 Mrd USD 

Die US-Regierung hat bei dem Pharmakonzern Regeneron Pharmaceuticals 1,4 Millionen Dosen seines Corona-Medikaments für 2,9 Milliarden US-Dollar nachbestellt. Die meisten dieser Dosen werden im vierten Quartal geliefert, wie das Unternehmen mitteilte.


USA kaufen für 330 Mio Dollar Corona-Medizin von Eli Lilly 

Eli Lilly hat von der Regierung in Washington eine Bestellung von 388.000 Dosen seines Corona-Medikaments Etesevimab erhalten. Das Auftragsvolumen für die Arznei, die unter einer Notfallzulassung freigegeben wurde, beläuft sich nach Angaben des US-Pharmakonzerns auf 330 Millionen US-Dollar. 200.000 Dosen sollen noch im dritten Quartal geliefert werden, der Rest im vierten.


Drosten: Pandemie wandelt sich zur Endemie - aber nicht in Deutschland 

Die Corona-Pandemie verwandelt sich in eine Endemie, wie der Virologe Christian Drosten in der Wochenzeitung Die Zeit erläutert. Bereits in diesem Herbst und Winter könnten es einige Länder schaffen, in die endemische Phase einzutreten - "Großbritannien gehört wohl dazu, Deutschland Stand heute eher nicht." Zur Begründung sagte Drosten, hierzulande hätten sich viel weniger Menschen mit dem Virus angesteckt als in Großbritannien, dazu komme, dass die Impfquote deutlich niedriger sei. So ergebe sich eine Immunitätslücke, die zu groß sei, um unbesorgt in den Winter zu gehen. Für Großbritannien erwartet Drosten in diesem Winter eine erste "Nachdurchseuchung", wie er die Ansteckung nach erfolgter Durchimpfung nennt - in Deutschland sei man davon noch weit entfernt. Diese Nachdurchseuchung sei aber ein notwendiger Schritt in Richtung Endemie.


EU spendet 200 Millionen weitere Impfdosen für ärmere Länder 

Die Europäische Union will 200 Millionen weitere Corona-Impfdosen für ärmere Länder spenden. Das kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in ihrer zweiten Rede zur Lage der Union in Straßburg an. Von der Leyen sprach von einer "Investition in die Solidarität und einer Investition in die weltweite Gesundheit". Damit verdoppelt die EU ihre Spendenzusagen nahezu auf nun insgesamt 450 Millionen Impfdosen. Von der Leyen nannte den Kampf gegen die Corona-Pandemie "eine der großen geopolitischen Fragen unserer Zeit". Sie betonte, bisher seien "weniger als 1 Prozent der Dosen weltweit in Ländern mit niedrigem Einkommen verabreicht worden". Die Kommissionspräsidentin verwies auch darauf, dass die EU 1 Milliarde Euro investiert, um die Produktion von Impfstoffen in Afrika zu fördern.


Holetschek: Streichung der Lohnfortzahlung für Ungeimpfte ist richtig 

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat sich in der Debatte um eine Lohnfortzahlung für Ungeimpfte für eine Streichung ausgesprochen. Das Infektionsschutzgesetz sehe die Regel vor und es sei nun richtig, dass sie umgesetzt werde, da ausreichend Impfstoff vorhanden sei, sagte er im ARD-Morgenmagazin zur Debatte in den Bundesländern. "Jeder, dem es zumutbar ist und wo keine gesundheitlichen Gründe dagegen sprechen, kann sich impfen und damit auch die Quarantäne vermeiden." Man wolle keinen Impfzwang. In der Pandemie gebe es im Moment nur zwei Möglichkeiten. "Entweder lasse ich mich impfen oder ich werde mich infizieren. Deshalb glaube ich, wenn die Impfung zumutbar ist, ist es ein Akt der Solidarität, aber es schützt einen auch selber."


DGB gegen Streichung von Lohnfortzahlung für Nicht-Geimpfte 

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat sich strikt gegen das Vorhaben einiger Bundesländer ausgesprochen, Lohnersatzleistungen für Nicht-Geimpfte während der Quarantäne zu streichen. DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte im Deutschlandfunk, damit verlagere die Politik den Konflikt in die Betriebe. Die vielfältigen arbeitsrechtlichen Konsequenzen seien überhaupt nicht durchdacht. Hoffmann sprach von einer "Impfpflicht durch die Hintertür". Die Politik müsse sich da ehrlich machen. Der DGB-Chef warb viel mehr dafür, offensiv für Impfungen zu werben, anstatt den Druck auf Ungeimpfte durch Repressalien immer weiter zu erhöhen. Mehrere Bundesländer planen derzeit, den Lohnersatz zu streichen, wenn ein Arbeitnehmer in Quarantäne sich hätte impfen lassen können - zum Beispiel Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.


Verdi-Chef kritisiert Pläne für Lohnfortzahlung 

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat das Vorhaben vieler Bundesländer kritisiert, die Lohnfortzahlung für Ungeimpfte in Quarantäne zu beenden. Aus Sicht der Gewerkschaft sei es falsch, zu versuchen, eine "Impfpflicht durch die Hintertür einzuführen", sagte der Gewerkschaftsvorsitzende Frank Werneke den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Politik steht im Wort, dass Impfen freiwillig bleiben soll."


Bundesweite Corona-Inzidenz sinkt auf 77,9 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist leicht zurückgegangen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, sank der Wert auf 77,9 (Vorwoche: 82,7). Am Vortag hatte die Inzidenz 81,1 betragen. Laut den jüngsten Zahlen des RKI wurden binnen 24 Stunden 12.455 (13.565) Neuinfektionen verzeichnet. Die Gesamtzahl der Fälle seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 4.101.931. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Deutschland stieg um 83 (35) auf nunmehr 92.769. Die Zahl der Genesenen liegt laut RKI bei etwa 3.852.900.

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September 15, 2021 08:27 ET (12:27 GMT)