NEW YORK (Dow Jones)--Kleinere Gewinnmitnahmen prägen das Geschäft an der Wall Street am Mittwoch. Der Dow-Jones-Index sinkt um 0,1 Prozent auf 35.253 Punkte. Der S&P-500 gibt um 0,4 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 0,6 Prozent.

Nach Berichten am Vortag über Fortschritte bei den Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ist nun Ernüchterung eingekehrt. Russland hat dem am Dienstag bekundeten Willen zur Deeskalation bislang noch keine Taten folgen lassen. Zudem legen die Preise am Ölmarkt wieder deutlicher zu.

Im Blick stehen neben der Lage im Ukrainekrieg einige wichtige Konjunkturdaten. Der ADP-Arbeitsmarktbericht fiel etwas besser aus als erwartet. Er dürfte einen Vorgeschmack auf die offiziellen Daten für den Monat März geben, die am Freitag anstehen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im vierten Quartal in dritter Lesung leicht unter dem vorläufig gemeldeten Wert, Verbraucherausgaben und Endnachfrage lagen deutlicher darunter. Das von der US-Notenbank favorisierte Preisbarometer, der PCE-Deflator, deckte sich in der Kernrate mit dem vorläufigen Wert.


   Starke Zahlen beflügeln Micron und Biontech 

Micron-Aktien legen um 0,5 Prozent zu, nachdem der Chiphersteller überzeugende Geschäftszahlen vorgelegt hat. Der Ausblick überraschte ebenfalls positiv. Biontech (+5,1%) hat einen Umsatz- und Gewinnsprung vermeldet. Die Aktionäre sollen mit einer Sonderdividende bedacht werden, außerdem kündigte das Unternehmen einen Aktienrückkauf an.

Besser als erwartet hat auch PVH abgeschnitten. Die Mutter von Modemarken wie Calvin Klein und Tommy Hilfiger kehrte im vierten Quartal in die Gewinnzone zurück. Die Aktie (-6,4%) kann sich jedoch den Gewinnmitnahmen im Sektor nicht entziehen. Auch die europäischen Branchenvertreter werden am Mittwoch verkauft.


   Ölpreise erholen sich dank niedrigerer US-Vorräte 

Am Ölmarkt machen die Preise einen Teil ihrer jüngsten Verluste wett. Wie bereits der US-Branchenverband API am späten Dienstag hat auch die staatliche Energy Information Administration eine Abnahme der Rohölvorräte gemeldet.

Der Dollar wird weiter gemieden. Mit den Entspannungssignalen im Ukrainekrieg ist die US-Devise aktuell nicht mehr als sicherer Hafen gefragt. Der Dollarindex sinkt um 0,6 Prozent. Der Euro wird derweil von überraschend hohen Inflationsdaten aus Deutschland und Spanien gestützt. Diese untermauern Erwartungen, dass die Europäische Zentralbank noch in diesem Jahr mit Zinserhöhungen beginnen werde, um die Teuerung einzudämmen.

Am Anleihemarkt geben die Renditen am kurzen Ende weniger nach als am langen. Damit schrumpft der Spread zwischen den Renditen zwei- und zehnjähriger Titel auf 3 Baispunkte. Am Vortag hatten zweijährige Anleihen sogar bereits kurzzeitig höher rentiert als zehnjährige. Diese sogenannte inverse Zinsstrukturkurve gilt als Rezessionsindikator.

Gold scheint derweil nach dem Rücksetzer der vergangenen Sitzungen einen Boden gefunden zu haben. Neben Gelegenheitskäufen dürfte auch der schwächere Dollar den Goldpreis stützen, heißt es.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                35.252,50      -0,1%        -41,69          -3,0% 
S&P-500              4.611,19      -0,4%        -20,41          -3,3% 
Nasdaq-Comp.        14.525,26      -0,6%        -94,38          -7,2% 
Nasdaq-100          15.176,31      -0,4%        -63,01          -7,0% 
 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         2,33      -3,6        2,37      160,4 
5 Jahre         2,46      -4,2        2,50      119,7 
7 Jahre         2,44      -4,7        2,49      100,1 
10 Jahre        2,36      -4,2        2,40       84,7 
30 Jahre        2,47      -3,6        2,50       56,7 
 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mi, 8:12 Uhr  Di, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1163      +0,7%        1,1110         1,1099   -1,8% 
EUR/JPY                136,09      -0,1%        135,46         136,29   +4,0% 
EUR/CHF                1,0296      -0,3%        1,0315         1,0338   -0,8% 
EUR/GBP                0,8472      +0,1%        0,8472         0,8450   +0,8% 
USD/JPY                121,95      -0,8%        121,90         122,79   +5,9% 
GBP/USD                1,3175      +0,6%        1,3115         1,3135   -2,6% 
USD/CNH (Offshore)     6,3565      -0,3%        6,3665         6,3754   +0,0% 
Bitcoin 
BTC/USD             47.204,20      -0,2%     47.587,42      47.907,48   +2,1% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex              107,80     104,24         +3,4%           3,56  +45,8% 
Brent/ICE              113,91     110,23         +3,3%           3,68  +47,8% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.937,45   1.919,45         +0,9%         +18,00   +5,9% 
Silber (Spot)           25,01      24,77         +1,0%          +0,24   +7,3% 
Platin (Spot)        1.004,65     987,37         +1,8%         +17,28   +3,5% 
Kupfer-Future            4,76       4,73         +0,5%          +0,03   +6,8% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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March 30, 2022 11:55 ET (15:55 GMT)