NEW YORK (Dow Jones)--Kaum verändert dürfte die Wall Street in den Handel nach dem langen Wochenende am Dienstag starten. Wegen des Nachholtermins für den Unabhängigkeitstag am vergangenen Sonntag fand am Montag kein Handel statt. Damit könnten sich die Indizes zumindest in der Nähe ihrer jüngsten Rekordhochs behaupten. Allerdings fehlen dem Markt weitere Impulse, so das sich der lethargische Handel bei niedrigen Umsätzen fortsetzen dürfte. Der Future auf den S&P-500 zeigt sich aktuell kaum verändert.

Die Blicke sind zudem bereits auf die Veröffentlichung des Notenbank-Sitzungsprotokolls am Mittwoch gerichtet. Hier erhoffen sich Investoren Hinweise über den weiteren geldpolitischen Kurs der Fed. "Es könnte einfach Zeit für eine kleine Verschnaufpause sein", sagt Chris Dyer, Direktor für globale Aktien bei Eaton Vance. "Viele der guten Nachrichten sind bereits eingepreist und ich denke, das macht es für die Aktienmärkte kurzfristig etwas schwieriger, noch weiter zu steigen."

Für einen Impuls könnten die nach der Startgloke anstehenden US-Daten sorgen. "Anleger warten auf die Einkaufsmanagerindizes, um zu eruieren, wie stark die US-Konjunktur ihren Schwung der vergangenen Monate behaupten kann", sagt Jochen Stanzl von CMC Markets. Vor allem würden sie auf die Preiskomponente achten, um neue Hinweise auf die Inflation zu erhalten, die Unternehmen beim Bezug ihrer Vorprodukte und Rohstoffe verspürten.


   Ölpreise legen weiter zu 

Die Ölpreise markierten zwischenzeitlich den höchsten Stand seit sechs Jahren, zeigen sich aktuell aber uneinheitlich. Die Gruppe Opec+ hat auch das auf Montag vertagte Treffen abgesagt und außerdem keinen neuen Termin bekannt gegeben. Eigentlich wollten die Förderstaaten aufgrund der auf Mehrjahreshochs gestiegenen Ölpreise eine Förderausweitung beschließen, doch gibt es offenbar Widerstand seitens der Vereinigten Arabischen Emirate. Der Preis für ein Barrel Brent könnte 80 Dollar erreichen, wenn das Kartell die Produktion nicht erhöht, sagt Helge Andre Martinsen, Ölanalyst bei DNB Markets.

Der Dollar legt leicht zu. Die Devise werde weiter entscheidend von den Marktspekulationen über die anstehenden geldpolitischen Straffungen in den USA und die Frage ihres Zeitpunkts bewegt, heißt es von der ING. Daher seien die Blicke auf die Veröffentlichung des Notenbank-Sitzungsprotokolls am Mittwoch gerichtet. Nach Ansicht der ING-Devisenanalysten befindet sich der Dollar im Vorfeld im Konsolidierungsmodus.

Wenig Bewegung bei den Anleihen. Die Rendite zehnjähriger Papiere gibt leicht nach. Der Goldpreis legt dagegen zu. ANZ verweist auf Anzeichen für eine starke Nachfrage seitens der Zentralbanken. Eine von fünf Zentralbanken beabsichtige laut einem Bericht des World Gold Council, ihre Goldreserven im nächsten Jahr zu erhöhen.


   Biontech und Didi Global unter Druck 

Unter den Einzelwerten stehen die Aktien von Biontech und Didi Global unter Abgabedruck. Für die Biontech-Papiere geht es vorbörslich um 5,4 Prozent nach unten. Hier belasten Berichte aus Israel, wonach die Wirksamkeit speziell des Biontech-Impfstoffs gegen die Delta-Variante des Coronavirus nicht so hoch ist wie gegen vorherige Varianten. Da Israel als "Weltmeister" bei der Durchimpfung der Bevölkerung gelte, werde auf diese Daten genau geschaut, heißt es.

Die Papiere des chinesischen Fahrdienstleisters Didi Global fallen um weitere 20 Prozent. Bereits am Freitag war es um über 5 Prozent abwärts gegangen. Auslöser der Kursschwäche war, dass der chinesische Internet-Regulierer Untersuchungen wegen Datensicherheitsbedenken begonnen hatte. Am Wochenende erfolgte dann eine Anordnung zur Löschung der Didi-App aus chinesischen Appstores.

Für die Energiewerte geht es mit den steigenden Ölpreisen aufwärts. Die Aktien von Marathon Oil, Occidental Petroleum, Schlumberger und ConocoPhillips gewinnen bis zu 1,3 Prozent.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,24       -0,4          0,24           11,9 
5 Jahre                  0,86       -0,5          0,86           49,7 
7 Jahre                  1,19       -0,8          1,20           54,0 
10 Jahre                 1,42       -1,2          1,43           50,6 
30 Jahre                 2,04       -0,2          2,04           39,4 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Di, 7:50 Uhr  Mo, 17:09 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1840      -0,2%        1,1879         1,1864   -3,1% 
EUR/JPY                131,04      -0,5%        131,62         131,61   +3,9% 
EUR/CHF                1,0930      -0,1%        1,0939         1,0940   +1,1% 
EUR/GBP                0,8539      -0,3%        0,8554         0,8569   -4,4% 
USD/JPY                110,68      -0,3%        110,81         110,94   +7,2% 
GBP/USD                1,3868      +0,1%        1,3887         1,3845   +1,5% 
USD/CNH (Offshore)     6,4689      +0,1%        6,4640         6,4637   -0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD             34.197,26      +0,0%     34.800,26      33.761,51  +17,7% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               75,93      76,36         +1,0%           0,77  +57,0% 
Brent/ICE               76,83      77,16         -0,4%          -0,33  +50,3% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.811,17   1.791,90         +1,1%         +19,27   -4,6% 
Silber (Spot)           26,70      26,48         +0,8%          +0,23   +1,2% 
Platin (Spot)        1.116,23   1.100,78         +1,4%         +15,45   +4,3% 
Kupfer-Future            4,38       4,28         +2,3%          +0,10  +24,2% 
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July 06, 2021 08:34 ET (12:34 GMT)