zCapital, das einen Anteil von 0,7% an der Baloise hält, möchte die Obergrenze von 2% der Stimmrechte abschaffen und argumentiert, dass dies den Versicherer für Investoren attraktiver machen würde.

Die vorgeschlagene Reform ist der jüngste Versuch, die Corporate Governance in Schweizer Unternehmen zu überarbeiten, die oft durch komplexe Aktienstrukturen, Abstimmungsregeln und große Familienbeteiligungen vor dem Druck der Aktionäre geschützt sind.

Die Stimmrechtsberater ISS und Glass Lewis haben die Initiative von zCapital unterstützt, die den Aktionären auf der Hauptversammlung der Bâloise am 26. April vorgelegt werden soll. Der Vermögensverwalter teilte mit, dass auch die Schweizer Stimmrechtsberater Ethos und Inrate seinen Vorschlag unterstützt haben.

"Wir wollen ein System mit einer Aktie und einer Stimme, das für alle Aktionäre fairer ist", sagte Hilmar Langensand, CEO von zCapital, gegenüber Reuters. "Die derzeitigen Beschränkungen sind ein Relikt der Vergangenheit.

Aktionäre haben derzeit nicht mehr als 2 % der Stimmen, unabhängig von der Größe ihrer Beteiligung, was bedeutet, dass Großinvestoren wie BlackRock oder UBS ihr Gewicht nicht vollständig in die Entscheidungsfindung einbringen können.

Langensand sagte, dass die Abschaffung dieser Beschränkung ein "gesundes Gleichgewicht" zwischen den Aktionären und dem Vorstand schaffen würde. zCapital bezeichnet sich selbst als langfristigen Investor in Baloise, der seit 2008 eine Beteiligung hält.

Die Bâloise hat empfohlen, den Vorschlag abzulehnen und argumentiert, dass die Aufhebung der Beschränkungen weder im langfristigen Interesse des Unternehmens noch der meisten Aktionäre liege.

In einer Erklärung sagte die Bâloise, dass für die Hauptversammlung 2025 ein Vorschlag ausgearbeitet werden sollte, der die Interessen des Unternehmens, der Aktionäre und anderer wichtiger Stakeholder am besten berücksichtigt.

Damit der Antrag von zCapital angenommen wird, muss er von 75% der bei der Hauptversammlung vertretenen Aktionäre unterstützt werden. "Wir haben vier Stimmrechtsberater, die unseren Antrag unterstützen, und wir sind zuversichtlich, dass wir ein gutes Ergebnis erzielen werden", sagte Langensand.