Baar (awp) - Die im Bereich Batteriemetalle tätige Blackstone Resources zieht sich von der Schweizer Börse zurück und fasst andere Handelsplätze ins Auge. Dem Rückzug vom hiesigen Handelsplatz war eine Auseinandersetzung mit der Schweizer Börsenbetreiberin SIX vorausgegangen.

Der Verwaltungsrat habe sich dazu entschlossen, vorerst ein Going Private durchzuführen, erklärte das Unternehmen am Mittwoch in einem Communiqué. Die Aktien würden an der Schweizer Börse dekotiert; ein entsprechender Antrag gehe "heute" an die SIX, so Blackstone. Die Erstnotiz von Blackstone Resources an der Schweizer Böse fand im Juli 2018 statt.

Gleichzeitig werde ein Wechsel an andere internationale Handelsplätze vorbereitet. "Wir planen jetzt, den Börsengang an der deutschen, englischen oder der amerikanischen Börse in Kürze vorzunehmen", wurde Firmengründer und CEO Ulrich Ernst in der Mitteilung zitiert.

Denn die Zukunft der Batterietechnologie liege "vor allem in den USA und Deutschland". Das Marktumfeld in der Schweiz beschränke europäische Investitionen "leider" in hohem Masse. Das gehe auch auf aktuelle Restriktionen der EU gegenüber der SIX zurück.

Gleichzeitig hiessen ausländische Kapitalmärkte, das Marktumfeld und die Regulatoren High-Tech-Unternehmen wie Blackstone willkommen, so die Mitteilung. "Das Interesse von Investoren und die Bewertungen von Mitbewerbern zeigt dies eindeutig", betonte Blackstone.

Ohnehin vom Handel ausgesetzt

Die Aktien von Blackstone Resources können mit dem Schritt nicht mehr über eine Börse gehandelt werden. Dies, zumal die Schweizer Börse vergangenen Freitag die Papiere ohnehin per sofort und bis auf weiteres vom Handel suspendiert hatte.

Denn die SIX-Börsenaufsicht liegt seit einigen Monaten im Clinch mit der Beteiligungsgesellschaft. Sie hatte Marktmanipulationen und Verstösse gegen Offenlegungspflichten festgestellt und das Unternehmen zu einer Busse verdonnert. Der Sanktionsentscheid ist allerdings noch nicht rechtskräftig, da Rechtsmittel ergriffen wurden.

Blackstone schuldet der Schweizer Börse auch noch den testierten Jahresbericht. Laut den Vorschriften muss ein kotiertes Unternehmen den Geschäftsbericht spätestens vier Monate nach dem Ende des Geschäftsjahres veröffentlichen. Im Falle von Blackstone wäre das Ende April gewesen. Diese Frist hatte die SIX bereits im April bis Ende Juli verlängert.

Nur noch privat handelbar

Die Blackstone-Aktionäre können ihre Anteile vorerst nur noch privat kaufen und verkaufen, erklärte das Unternehmen nun. Sie behielten aber ihre Dividendenberechtigung. "Die Aktionäre müssen sich etwas gedulden, bis ein neuer IPO oder ein Reverse Merger und ein Handel organisiert ist", erklärte das Unternehmen. Die Aktionäre würden dann direkt informiert.

ra/sta