(neu: Schlusskurs, Hoch bei 170 Euro.)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Volkswagen-Vorzüge haben am Freitag nach überzeugenden Eckdaten schnell in die Spur zurückgefunden. Analyst Patrick Hummel von der Schweizer Bank UBS sprach in einer ersten Reaktion vom besten Quartal in der Geschichte des Konzerns. Die Erwartungen an 2021 dürften nun steigen. Arndt Ellinghorst von Bernstein Reseach titelte in seiner Studie: "Diamanten werden unter Druck gemacht" und erhöhte sein Kursziel von 180 auf 190 Euro. Volkswagen habe im Schlussquartal unglaublich stark abgeschnitten.

Die am Freitag zunächst mehr als zwei Prozent schwächeren Volkswagen-Papiere drehten nach den Eckdaten mächtig auf. In der Spitze standen sie knapp über der Marke von 170 Euro mit mehr als fünf Prozent im Plus und glichen so auch die letzten Verluste im Zuge des Corona-Crashs im Frühjahr wieder aus. Dann aber ließ der Schwung etwas nach. Am Ende blieben sie mit einem Anstieg um 1,9 Prozent der zweitbeste Dax-Wert.

Der Kursschwung verhalf auch dem europäischen Autosektor zeitweise dazu, seine Verluste wettzumachen. Im Dax konnten sich Daimler am Ende knapp mit 0,05 Prozent im Plus halten. BMW gingen nur hauchdünn unter der Gewinnschwelle aus dem Handel.

Volkswagen habe das Jahr stark zu Ende gebracht, schrieb Jefferies-Analyst Philippe Houchois in einer ersten Reaktion. Dies hätten die Wolfsburger zwar zuvor bereits in Telefonkonferenzen mit Analysten signalisiert, die nun aber sehr deutlich übertroffenen Erwartungen seien sehr willkommen und sollten sich als Stütze erweisen für die bevorstehenden Jahreszahlen aus der Branche.

Analyst Frank Schwope von der NordLB hob sein Kursziel für Volkswagen von 150 auf 155 Euro an, blieb aber bei seiner Einstufung "Halten". Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen sei mit zehn Milliarden Euro überraschend stark ausgefallen, schrieb der Experte. Er verwies zudem darauf, dass der Konzern im vierten Quartal auch überraschend starke Auslieferungszahlen ausgewiesen habe, obwohl wegen der Pandemie in vielen Ländern Lockdowns verhängt worden seien. Schwope geht aber davon aus, dass infolge der gegenwärtigen Beschränkungen in zahlreichen Ländern das erste Quartal noch einmal starke Herausforderungen mit sich bringen wird./ajx/jha/tih/men