LONDON (dpa-AFX) - Die hohe Qualität von BMW wird nach Einschätzung der britischen Bank HSBC derzeit von Anlegern noch nicht honoriert. Dies zeige ein Vergleich der Bewertung der Aktie des bayerischen Autobauers mit den reduzierten Gewinnerwartungen für die Jahre 2020 bis 2022, schrieb Analyst Henning Cosman in einer am Freitag vorliegenden Studie, in der er BMW eine Kaufempfehlung aussprach.

Nach den durch den Coronavirus bedingten Kursverlusten sieht der Experte einen guten Einstiegszeitpunkt gekommen. Er stufte die Papiere von "Hold" auf "Buy" hoch, wenngleich er das Kursziel von 68 auf 62,50 Euro reduzierte. Lob hatte er dafür übrig, dass BMW der einzige europäische Autokonzern sei, der sich im März für das Krisenjahr 2020 noch auf messbare Prognosen eingelassen habe. Diese seien wie üblich stark und würden von den jüngsten Aussagen zum Umsatz untermauert.

Der Rückgang der weltweiten Absatzzahlen sei bei BMW im ersten Quartal mit 20,6 Prozent geringer gewesen als auf den Märkten Westeuropa und China. Cosman geht davon aus, dass der zu Jahresbeginn erzielte Umsatz dank des Produktmixes und Währungseffekten weniger stark zurückgegangen sein dürfte. Dies passe zu den Jahreszielen der Münchener. Konstruktiv blickt er ab April auch auf den chinesischen Markt.

Als Fazit geht Cosman davon aus, dass BMW die Viruskrise im Griff habe. Dies suggerierten die Ziele, in diesem Jahr im Kerngeschäft Automobil eine operative Marge von 2 bis 4 Prozent zu erzielen und den Mittelzufluss positiv zu halten. Er kürzte zwar die Ergebnisschätzungen je Aktie bis 2021, die für 2022 blieben zugleich nahe an seiner Schätzung vor der Covid-Krise.

HSBC stuft solche Aktien mit "Buy" ein, deren Kursziel mehr als 20 Prozent über dem aktuellen Kurs liegt. Liegt das Ziel zwischen 5 und 20 Prozent über dem aktuellen Kurs, kann die Einstufung auch "Hold" lauten./tih/bek/jha/

Analysierendes Institut HSBC. Veröffentlichung der Original-Studie: 15.04.2020 / 11:52 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 17.04.2020 / 03:15 / GMT