München (Reuters) - Das boomende Geschäft mit Oberklasseautos in China wird nach Angaben von Daimler auch durch die Reisebeschränkungen infolge der Corona-Pandemie angeheizt.

Statt für Auslandsreisen geben chinesische Kunden ihr Geld nun für neue Autos aus, sagte der für das Chinageschäft zuständige Konzernvorstand Hubertus Troska am Freitag auf einer Telefonkonferenz mit Journalisten. "Hier ist viel Geld verfügbar, das man auch in gute Produkte stecken kann."

Daimlers Pkw-Marke Mercedes-Benz habe von Januar bis November in China mehr Fahrzeuge verkauft als im gesamten Vorjahr und erwarte deshalb im laufenden Jahr zweistelliges Wachstum. Von Januar bis Dezember 2019 waren es 693.000 Autos. "Der Premiummarkt in China entwickelt sich auch in diesem Jahr wieder deutlich stärker als der generelle Pkw-Markt", sagte Troska. "Das Gesamtbild erlebe ich weiter als äußerst positiv."

Wie andere Hersteller setzt auch Mercedes-Benz zunehmend darauf, den chinesischen Markt mit einer örtlichen Fertigung zu bedienen. "Wir werden in diesem Jahr über 600.000 Mercedes-Benz-Pkw lokal produzieren", sagte der Manager. Auch Forschung und Entwicklung wolle der Konzern in China weiter ausbauen. Daimler plane dabei keine abgeschottete Einheit, sondern eine weltweite Arbeitsteilung der Entwicklerteams.