FRANKFURT (Dow Jones)--Die BMW AG steht im Kartellstreit mit der EU-Kommission vor einem Teilerfolg und kann deshalb eine große Rückstellung teilweise auflösen. Der Autobauer geht aufgrund des Verfahrensfortgangs davon aus, dass die EU-Kommission ihre Vorwürfe erheblich beschränken wird, wie der Autobauer mitteilte. Eine Rückstellung von rund 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2019 könne deshalb neu bewertet werden, was im zweiten Quartal 2021 zu einem positiven Ergebniseffekt von rund 1 Milliarde Euro führen werde.

Gegenstand des EU-Verfahrens ist die Frage, ob deutsche Automobilhersteller in technischen Arbeitskreisen bei der Entwicklung und Einführung von Technologien zur Verringerung von Emissionen in wettbewerbsbeschränkender Weise zusammengearbeitet haben. Der Vorwurf einer unzulässigen Manipulation der Abgasreinigung stand und steht bei BMW dabei nicht im Raum.

Die Münchener gehen jetzt zwar weiterhin davon aus, dass die EU-Kommission wahrscheinlich ein Bußgeld gegen BMW verhängen wird. Der Vorwurf wiegt jetzt aber weniger schwer, so dass die Rückstellung neu bewertet werden kann.

Der Ertrag ist bisher nicht in der Prognose für das Jahr 2021 enthalten. Er wirkt sich mit rund einem Prozentpunkt positiv auf die EBIT-Marge des Segments Automobile aus. Der diesbezüglich bereits prognostizierte Korridor wird in entsprechender Höhe angehoben. Bislang hatte BMW eine Marge im Segment Automobile zwischen 6 und 8 Prozent in Aussicht gestellt.

Für das Konzernergebnis vor Steuern im laufenden Geschäftsjahr geht BMW unverändert von einer deutlichen Steigerung aus. Sollte es zu der erwarteten erheblichen Beschränkung der Vorwürfe kommen, würde die BMW AG davon absehen, gegen einen etwaigen Bußgeldbescheid rechtlich vorzugehen.

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May 20, 2021 12:49 ET (16:49 GMT)