FRANKFURT (Dow Jones)--Eine regelrechte Berg- und Talfahrt haben die europäischen Aktienindizes am Donnerstagvormittag hingelegt, Zunächst ging es dabei deutlich nach unten. Im Tagestief notierte der DAX bei 13.311 Punkten. Doch dann kamen Käufer an den Markt. Anlass zu leichtem Optimismus lieferten zu diesem Zeitpunkt das Geschäftsklima in der Eurozone und andere Indikatoren. Das Klima lag im Januar bei minus 0,27 nach minus 0,41 im Vormonat und zeigt damit eine leichte Erholung. "Nach dem schwachen Ifo hatte man eher mit einem erneuten Absturz gerechnet", sagt ein Händler. Auch die Wirtschaftsstimmung war etwas besser.

Der DAX notiert am Mittag nur noch 0,5 Prozent tiefer bei 13.551 Punkten, im Euro-Stoxx-50 geht es um 0,2 Prozent auf 3.528 Punkte nach unten. Nachdem die Indizes der europäischen Aktienmärkte die vergangenen Wochen in einer Seitwärtsbewegung festgesteckt haben, ist nun die Volatilität zurückgekehrt. Während die Kurse der deutschen Staatsanleihen von der Suche nach vermeintlich sicheren Häfen profitieren und etwas anziehen, wird der Euro kaum verändert an der Marke von 1,21 Dollar gehandelt.

"Am Aktienmarkt macht sich Nervosität breit", sagt Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Immer mehr fragen sich, ob die hohen Kurse und Bewertungen am Aktienmarkt wirklich zum weiter schwierigen wirtschaftlichen Umfeld passen", sagt er. Altmann spricht aber auch von einer "gesunden Bereinigung des Sentiments".

Die US-Notenbank hat unterdessen am Mittwochabend keine Akzente gesetzt. Erwartungsgemäß ließ sie ihren geldpolitischen Kurs unverändert und Fed-Chef Jerome Powell stellte klar, dass eine baldige Verringerung der Anleihenkäufe nicht in Frage komme. Die sehr expansive US-Geldpolitik wird so voraussichtlich noch lange fortgesetzt werden. Powell warnte auch, dass der künftige Pfad der Wirtschaft "höchst unsicher" bleibe.


   Gute Quartalsberichte stützen nicht mehr 

Bei den Unternehmenszahlen setzt sich der jüngste Trend fort: Auch unerwartet gute Zahlen werden häufig dazu genutzt, zu verkaufen. Die vorläufigen Zahlen von BMW sind besser als erwartet ausgefallen. BMW geben dennoch um rund 2 Prozent nach und sind damit das Schlusslicht im DAX. Swatch verlieren trotz eines zuversichtlichen Ausblicks 3 Prozent. Das operative Ergebnis von Swatch Group liegt laut Bernstein unter den Konsenserwartungen. Das Unternehmen habe 2020 mit einem Nettoverlust abgeschlossen und ein starker Schweizer Franken habe den deutlichen Umsatzrückgang noch verstärkt.

Leoni gewinnen dagegen nach der Zahlenvorlage 5,2 Prozent. Das Unternehmen übertraf sowohl beim Cashflow wie auch mit dem operativen Gewinn die Erwartungen.


   SAP-Aktionäre warten auf Erstnotiz der Tochter Qualtrics 

SAP geben vor der Erstnotiz der Tochter Qualtrics in den USA am Nachmittag nun um 1,1 Prozent nach. Als "massiv überzeichnet" hat CEO Christian Klein das Angebot in einem Interview mit dem US-Sender CNBC bezeichnet.

Nach Geschäftszahlen geht es in Madrid für Bankia um 1,3 Prozent nach oben. Wie Jefferies anmerkt sind die Zinseinnahmen höher als erwartet ausgefallen. Das Nettoergebnis fiel im vierten Quartal mit 50 Millionen Euro klar über der Schätzung der Analysten von 5 Millionen Euro aus.

Gegen den schwachen Gesamtmarkt geht es für Diageo um 3,2 Prozent nach oben. Die Halbjahreszahlen stoßen damit zumindest hier auf ein sehr positives Echo. Das organische EBIT-Wachstum ist mit minus 3,4 Prozent viel besser ausgefallen als befürchtet. Im Konsens wurde ein Minus von 10,6 Prozent erwartet. Barclays hatte einen Rückgang von 7,6 Prozent erwartet. Die Zahlen stellen eine gute Indikation für Pernod Ricard dar - für die Aktie geht es in Paris im Windschatten um 2,4 Prozent nach oben.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.524,28      -0,34      -12,10      -0,80 
Stoxx-50                3.129,76      -0,89      -28,00       0,69 
DAX                    13.535,45      -0,62      -85,01      -1,34 
MDAX                   31.149,81      -0,61     -191,71       1,15 
TecDAX                  3.375,58      -0,72      -24,63       5,07 
SDAX                   15.023,93      -1,07     -162,35       1,75 
FTSE                    6.499,30      -1,04      -68,07       1,65 
CAC                     5.452,00      -0,14       -7,62      -1,79 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,55                  -0,01      -0,79 
US-Zehnjahresrendite        1,01                   0,00      -1,67 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Do, 8:22  Mi, 17:09  % YTD 
EUR/USD                   1,2098     -0,09%      1,2088     1,2092  -1,0% 
EUR/JPY                   126,17     +0,12%      126,11     125,88  +0,1% 
EUR/CHF                   1,0774     +0,13%      1,0755     1,0754  -0,3% 
EUR/GBP                   0,8853     +0,11%      0,8854     0,8827  -0,9% 
USD/JPY                   104,29     +0,20%      104,33     104,11  +1,0% 
GBP/USD                   1,3665     -0,21%      1,3652     1,3698  -0,0% 
USD/CNH (Offshore)        6,4881     -0,11%      6,5031     6,4944  -0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD                31.313,47     +2,28%   31.334,00  30.596,00  +7,8% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex                  52,77      52,85       -0,2%      -0,08  +8,5% 
Brent/ICE                  55,79      55,81       -0,0%      -0,02  +7,9% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)             1.840,92   1.844,90       -0,2%      -3,98  -3,0% 
Silber (Spot)              25,32      25,28       +0,2%      +0,05  -4,1% 
Platin (Spot)           1.067,00   1.071,55       -0,4%      -4,55  -0,3% 
Kupfer-Future               3,52       3,56       -1,2%      -0,04  -0,1% 
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January 28, 2021 06:58 ET (11:58 GMT)