BERLIN (dpa-AFX) - Politik und Wirtschaft wollen zusätzliche Hilfen für die angeschlagene deutsche Autoindustrie prüfen. Dabei geht es darum, ob und gegebenenfalls wie ein "marktwirtschaftliches Konzept" zur Stärkung des Eigenkapitals vor allem von Zulieferunternehmen entwickelt werden könnte, wie aus dem Ergebnispapier des "Autogipfels" hervorgeht. Dieses lag der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagabend vor.

Zum anderen soll demnach geprüft werden, welche weiteren Aspekte bei den im Konjunkturpaket vorgesehenen "Zukunftsinvestitionen" in die Fahrzeugbranche berücksichtigt werden sollten. Von staatlichen Kaufprämien auch für Autos mit modernen Verbrennungsmotoren ist in dem Ergebnispapiers nicht die Rede.

Bis zum nächsten Gespräch der "Konzertierten Aktion Mobilität" sollen Arbeitsgruppen diese Fragen prüfen. Das nächste Spitzengespräch ist demnach im November geplant.

Die Spitzenrunde verabredete außerdem, den digitalen Wandel rund ums Auto voranzubringen sowie das autonome Fahren. Das Ladenetz für Elektroautos soll kundenfreundlicher werden.

An einer Videokonferenz nahmen am Abend neben Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundesministern und Vertretern von Autoherstellern sowie Gewerkschaften auch Ministerpräsidenten aus "Auto"-Ländern teil.

Staatliche Kaufprämien auch für Autos mit modernen Verbrennungsmotoren fordert vor allem die CSU, um die in der Corona-Krise zurückgegangene Nachfrage anzukurbeln. Außerdem steht die Autobranche ohnehin in einem schwierigen Umbruch hin zu alternativen Antrieben. Dazu kommt der digitale Wandel

IG Metall, Grüne und SPD hatten sich für einen staatlichen Beteiligungsfonds stark gemacht, der Mittelständlern in der Autoindustrie zu Hilfe kommen soll.

Die Koalition hatte im Juni ein zusätzliches Programm über insgesamt zwei Milliarden Euro für Zukunftsinvestitionen der Fahrzeughersteller und der Zulieferindustrie beschlossen. Damit sollen etwa Investitionen in neue Technologien gefördert werden. Das Wirtschaftsministerium arbeitet derzeit an der Umsetzung./hoe/DP/jha