--BMW steigert Gewinn stärker als Umsatz, Marge bei 9,8 Prozent

--Margenprognose 2021 konkretisiert auf obere Ende von Spanne

--Belastungen aus Chip-Engpässen und Rohstoffkosten erwartet

--Analyst: Renditeprognose 2021 sehr konservativ

(NEU: weitere Details, Analyst)

Von Markus Klausen

FRANKFURT (Dow Jones)--Die hohe Nachfrage nach Premiumfahrzeugen vor allem in China hat BMW einen außerordentlich starken Jahresstart beschert. Der Münchener Konzern steigerte das Ergebnis deutlich überproportional zum Umsatz im ersten Quartal. Angesichts des starken Jahresauftakts ist der DAX-Konzern bei der Marge im Kerngeschäft mit Oberklasseautos jetzt etwas optimistischer für das Gesamtjahr. Analysten zufolge stapelt BMW aber möglicherweise zu tief.

"Den Ausblick des Vorstands halten wir für sehr konservativ", meint NordLB-Analyst Frank Schwope. Ein Übertreffen des ausgegebenen Margen-Ziels käme daher nicht überraschend.

BMW rechnet für 2021 nun mit einer operativen Rendite im Autosegment am oberen Ende der Bandbreite von 6 bis 8 Prozent, bisher sollte die Rendite innerhalb der Spanne liegen. Daimler und Volkswagen hatten dagegen angesichts des guten ersten Quartals die Renditeprognosen erhöht, Audi bekräftigte am Freitag den Margenausblick 2021.


   Chip-Engpässe und Rohstoffkosten bremsen 

Ein Grund für die Zurückhaltung sind die Belastungen aus den Chip-Engpässen und höheren Rohstoffkosten. Gegenüber dem Vorjahr dürfte vor allem wegen gestiegener Preise bei Rhodium, Palladium und Stahl eine Belastung von bis zu 1 Milliarde Euro anfallen, erläuterte BMW-Finanzvorstand Nicolas Peter. Zum Teil dürften dies durch günstige Wechselkurseffekte ausgeglichen werden. Im Endeffekt sollte gegenüber dem Vorjahr aber immer noch ein Mehraufwand von circa 500 Millionen Euro stehen.

Zudem werden die Folgen der Lieferprobleme bei Halbleitern gravierender. "Im zweiten Quartal können wir nicht davon ausgehen, dass wir ganz ungeschoren davon kommen", so BMW-CEO Oliver Zipse. Bisher konnte der Münchener Konzern im Gegensatz zu anderen Herstellern größere Störungen in der Produktion vermeiden - im ersten Quartal habe es keine Unterbrechungen gegeben, so Zipse. In der vergangenen Woche musste BMW dann aber zwei Werke "tageweise ruhen" lassen.


   Premium geht besser als Masse 

Die hohe Nachfrage und bis dato reibungslos verlaufende Produktion spiegeln sich in den Geschäftszahlen per Ende März. Der Umsatz kletterte um 15 Prozent auf 26,78 Milliarden Euro, das operative Ergebnis verdoppelte sich auf gut 3 Milliarden Euro. Die operative Marge im Autogeschäft stieg sogar auf 9,8 Prozent von 1,3 Prozent.

Für Analysten belegen die guten Geschäftszahlen einmal mehr die Erkenntnis, dass Hersteller von Oberklasseautos derzeit Oberwasser haben. "Premium geht in der Pandemie besser als Masse", so NordLB-Analyst Schwope. Getragen wurden die Verkaufszahlen einmal mehr insbesondere vom wichtigsten Absatzmarkt China. Ohne das Reich der Mitte hätte das Auslieferungsplus "nur" bei 12,7 Prozent gelegen, rechnet der Analyst vor. Inklusive China komme BMW auf "erstaunliche" 33,4 Prozent.

Kontakt zum Autor: markus.klausen@dowjones.com

DJG/kla/smh

(END) Dow Jones Newswires

May 07, 2021 06:28 ET (10:28 GMT)