Zu Recht oder zu Unrecht? Die Aktie tritt seit zehn Jahren auf der Stelle, ähnlich wie der Gewinn je Aktie, der sich um €6 bewegt. Demgegenüber steht jedoch eine bemerkenswerte Steigerung der Dividende, die sich im vergangenen Jahrzehnt verdoppelt hat, von €2,3 auf €4,6.
Diese Dividende mag auf den ersten Blick attraktiv erscheinen und entspricht einer Rendite von 7,4%, was einem Risikoaufschlag von 3% bis 4% im Vergleich zu soliden AAA-bewerteten Anleihen gleichkommt. Aus dieser Perspektive macht die derzeitige Bewertung durchaus Sinn.
Wenn BNP eine bessere Performance als ihre europäischen Pendants zeigt, liegt das daran, dass die Gruppe klug auf die Entwicklung ihres Investmentbanking-Geschäfts gesetzt hat. Auch dieses Jahr dürfte dieser Bereich das Gesamtgeschäft nach oben ziehen und einen bescheidenen Anstieg des konsolidierten Gewinns ermöglichen.
Die gute Nachricht ist, dass die steigenden Zinsen die Kreditportfolios nicht nachteilig beeinflusst haben. Es scheint sogar das Gegenteil der Fall zu sein, mit den niedrigsten Quoten an notleidenden Krediten seit zehn Jahren.
Dennoch warnte BNP, dass ihrem Leasinggeschäft für Autos, Arval, ein schwieriges Jahr bevorsteht. Diese Warnung hat nicht dazu beigetragen, die ohnehin schon negative Wahrnehmung der Anleger gegenüber dem Konkurrenten Ayvens – ehemals ALD Automotive –, der von der Société Générale kontrolliert wird, zu verbessern.
In diesem Sektor hat der Zangeneffekt, der einerseits durch steigende Finanzierungskosten und andererseits durch beschleunigte Abschreibungen auf den Wert der Vermögenswerte verursacht wird, zwangsläufig Schaden angerichtet.
BNP bleibt darauf fokussiert, bis 2026 eine Rentabilität des materiellen Eigenkapitals von 12% zu erreichen. Dieses Ziel wurde kürzlich um ein Jahr verschoben – es war ursprünglich für 2025 angesetzt –, was bei den Analysten nicht gut ankam.
Die Gesamtheit spiegelt sich im jüngsten Ausverkauf wider, der die Aktie auf €62 sinken ließ, also auf zwei Drittel des Wertes des materiellen Eigenkapitals. Der Abschlag bleibt somit seit der Eurokrise vor mehr als zehn Jahren immer noch hoch.