Ministerpräsident Pedro Sanchez kündigte am Dienstag Maßnahmen im Volumen von 200 Milliarden Euro an. Das Paket umfasst direkte Finanzhilfen, Kreditbürgschaften sowie diverse Erleichterungen, etwa bei Hypothekenzahlungen. So sollen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie in Grenzen gehalten werden.

Das Paket entspricht rund 20 Prozent des spanischen Bruttoinlandsproduktes. Zum Vergleich: Nach EU-Berechnungen hatten sich die direkten finanzpolitischen Maßnahmen in der Euro-Zone bis Montagabend auf ein Prozent der Wirtschaftsleistung summiert, rund 120 Milliarden Euro. Inklusive Bürgschaften und Steuerhilfen waren es mindestens zehn Prozent oder 1,2 Billionen Euro.

Laut Sanchez kommen 117 der 200 Milliarden Euro von der Regierung in Madrid. Der Rest entfällt auf Privatunternehmen. Größter Teil der Maßnahmen sind mit 100 Milliarden Euro staatliche Kreditabsicherungen. Liquiditätshilfen sollen grundsätzlich ohne Begrenzung zur Verfügung stehen - wie dies auch in Deutschland angekündigt wurde.

Der sozialdemokratische Regierungschef kündigte zudem an, Übernahmen von spanischen Konzernen blockieren zu wollen, wenn deren Börsenwert zuletzt stark gefallen ist. Das dürfte auf zahlreiche Unternehmen zutreffen. Wegen der Ansteckungsgefahr und der jüngsten Grenzschließungen stehen vor allem Fluggesellschaften, Reiseanbieter sowie Event- und Messe-Veranstalter mit dem Rücken zur Wand.

An der Börse in Madrid legte der Leitindex Ibex 35 um mehr als fünf Prozent zu. Der Börsenbetreiber des Landes, BME, verlor aber als Reaktion auf die geplante Blockade von Übernahmen mehr als drei Prozent an Wert. In Deutschland plant die Regierung momentan nicht, wegen der Corona-Krise Übernahmen zu blockieren.