WIESBADEN (dpa-AFX) - Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier drängt in der Debatte über die Wiederzulassung von Zuschauern im Profifußball auf eine schnelle bundesweite Regelung. "Ich erwarte, dass heute eine klare Entscheidung getroffen wird - ein weiteres Zuwarten nützt niemanden", sagte der CDU-Politiker vor den Beratungen der Chefs der Staatskanzleien an diesem Dienstag in einer Pressemitteilung.

Bouffier erwartet, dass bereits zum Auftakt der 1. und 2. Bundesliga am Wochenende eine Regelung gilt, dass Sportveranstaltungen bundesweit mit Zuschauern ausgetragen werden können. "Es liegt ein vernünftiges Konzept vor, das sowohl eine Pilotphase einbezieht als auch eine enge Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsämtern und den zuständigen Sportverbänden vorsieht. Es nützt den einzelnen Sportarten und den Vereinen, wenn eine bundeseinheitliche Lösung vorliegt", sagte der 68-Jährige.

Die Chefs der Staatskanzleien der Bundesländer beraten einen Beschlussvorschlag, der eine bundeseinheitliche Regelung vorsieht. Dabei geht es um eine bestimmte prozentuale Auslastung der Zuschauerkapazität in den jeweiligen Stadien. Schleswig-Holstein preschte am Montagabend vor: Vom 19. September an dürfen bis zu 25 Prozent aller Zuschauerplätze in Stadien und Hallen belegt werden - entsprechende Hygienekonzepte vorausgesetzt.

Während Rekordmeister Bayern München die Saison am Freitag gegen den FC Schalke 04 nach aktuellem Stand vor leeren Rängen eröffnen muss, erhielten gleich vier Bundesliga-Clubs von den zuständigen Gesundheitsämtern die Erlaubnis für Heimspiele vor mehreren Tausend Zuschauern. Für die Partien Werder Bremen gegen Hertha BSC und RB Leipzig gegen FSV Mainz 05 wurden jeweils 8500 Besucher zugelassen. Eintracht Frankfurt darf gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld von 6500 Fans unterstützt werden, der 1. FC Union Berlin erhielt für die Partie gegen den FC Augsburg die Freigabe für 5000 Personen im Stadion an der Alten Försterei./ujo/DP/men