FRANKFURT (dpa-AFX) - Für DFL-Chef Christian Seifert ist eine europäische Super League auch an der britischen Regierung und deren Premierminister gescheitert. "Es war sehr knapp. Ich glaube, letztlich hat Boris Johnson die Super League gestoppt, indem er den englischen Klubs - um die Premier League zu retten - eine klare Ansage gemacht hat. Deren Rückzug war ausschlaggebend für das Scheitern", sagte der 52-Jährige in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag). Der Funktionär findet die Idee nach eigener Aussage "sogar verständlich, aber in der Realität falsch und nicht durchdacht".

Im April hatten zwölf europäische Spitzenclubs an der Gründung einer solchen neuen Liga gearbeitet. Deutschlands Topvereine Bayern und Dortmund waren nicht involviert. "Vorerst hat sich das Thema erledigt, und ich glaube, das wird die nächsten Jahre auch so bleiben. Aber juristisch ist es nicht klar, ob man so eine Liga einfach verbieten kann", sagte Seifert. Man habe sich nach Bekanntwerden im Frühjahr "sehr schnell und klar positioniert", stellte der zum Jahresende scheidende Ligaboss klar. "Das war tatsächlich eine seltsame Situation."/pre/DP/zb