HAMBURG (dpa-AFX) - Wegen der Corona-Krise hat es nach Meinung des Transfer-Experten Alexander Binder in dieser Periode deutlich weniger Wechsel im Fußball gegeben. Die Zahl der Transfers teurer Spieler, die 20 Millionen Euro oder mehr kosteten, werde im Vergleich zum Sommer 2019 deutlich zurückgehen, mutmaßte der Chefredakteur des Portals transfermarkt.de aus Hamburg. Viele Clubs würden vorsichtiger agieren und arbeiteten mehr mit Leihen plus Kaufoptionen. "Das sorgt dafür, dass weniger Geld im Umlauf ist", erklärte Binder.

Die Plattform transfermarkt.de habe für seine Rankings daher einen so genannten Corona-Cut vorgenommen, meinte Gründer und Geschäftsführer Matthias Seidel. "Das heißt, wir haben Marktwerte pauschal weltweit um zwanzig, bei den jüngeren Spielern um zehn Prozent, abgesenkt." Bestätigt darin fühle er sich beispielsweise durch den Transfer von Timo Werner zum FC Chelsea. Ohne Corona wäre Werner seiner Ansicht nach nicht für 50 Millionen, sondern für 80 Millionen Euro gewechselt.

Die Bundesliga lobte der transfermarkt.de-Chef für ihren Umgang mit Corona. "Wir waren hier die Ersten, die wieder den Spielbetrieb aufgenommen haben", sagte Seidel. Das habe die Attraktivität der Bundesliga im internationalen Vergleich gesteigert. "Das müsste ja eigentlich Anreiz genug sein, um in der Bundesliga zu bleiben", meinte er mit Blick auf die Spieler./klü/DP/zb