BERLIN (dpa-AFX) - Spott und Humor, Wut und Sarkasmus: Das umstrittene Milliarden-Projekt der europäischen Fußball-Schwergewichte hat keineswegs nur seriöse Kommentare ausgelöst. "Jose Mourinho ist gefeuert worden! Er ist der erste Trainer der europäischen Super League, der seinen Job verliert", frotzelte der Engländer Gary Lineker, ehemaliger Weltklasse-Stürmer der Three Lions, auf Twitter.

"Trotz unserer beiden 4:0-Siege in der vorigen Woche können wir bestätigen, dass wir keine Mitgliedschaft in der neu vorgestellten europäischen Super League anstreben", postete der walisische AFC Wrexham, der in der fünften englischen Liga mitspielt. Der Verein ist gerade erst von den Hollywoodstars Ryan Reynolds and Rob McElhenney übernommen worden. Die Hintergründe der schnöden Abfuhr blieben freilich im Dunkeln. "Der Club wird keinen weiteren Kommentar abgeben", hieß es am Ende des Statements.

"Wir haben genau so viele Premier-League-Titel wie Tottenham gewonnen", twitterte der irische Club Bray Wanderers. Und beruhigte seine Fans: "Wir möchten hiermit versichern, dass wir an keiner europäischen Super League teilnehmen werden", hieß es in dem Tweet, der schon bis zum Mittag rund 115 000 Likes hatte. Übrigens: Weder die Wanderers noch die Spurs haben jemals einen Titel in der Premier League gewonnen.

Die BSG Chemie Leipzig war zwei Mal DDR-Meister - trotz dieses Coups, der den Lok-Fans wohl heute noch wehtut, hat der Regionalligist keinerlei Europa-Ambitionen. "Wir freuen uns sehr euch mitteilen zu können, dass wir keines der 12 Gründungsmitglieder der #SuperLeague sind!", teilten die Sachsen am Montag mit.

Auch Zweitligist Darmstadt ist offenbar ist nicht heiß auf den Millionendeal. "Klarstellung: Der #sv98 steht für eine europäische #SuperLeague nicht zur Verfügung. Wir glauben weiterhin, dass wir uns auf sportlichem Weg für den europäischen Wettbewerb qualifizieren können. Irgendwann. Vielleicht", twitterten die humorvollen Lilien./rai/DP/mis