MÜNCHEN (dpa-AFX) - Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat sich vehement und mit Leidenschaft für eine moderate Rückkehr von Fans in die Fußballstadien ausgesprochen. "Wir müssen weggekommen von der Diskussion, dass wir Zuschauer nur aufgrund des finanziellen Aspekts ins Stadion bringen. Der primäre Aspekt muss sein, Atmosphäre und Emotionen zurück ins Stadion zu holen", sagte der 64-Jährige in einem Interview der "Sport Bild" (Mittwoch).

Dennoch müssten in Corona-Zeiten die gesundheitlichen Aspekte "über allem" stehen, forderte Rummenigge. Nach dem ersten Corona-Konzept der Deutschen Fußball Liga halte er auch das aktuelle zweite Konzept "wieder für außerordentlich seriös, verantwortungsvoll und gut. Dementsprechend glaube ich, dass wir damit erneut unter Beweis stellen können: Es kann gelingen", betonte der Bayern-Chef.

Rummenigge warb für einen Stufenplan zur Rückkehr der Fans. "Wir müssen nicht mit 25 000 Zuschauern anfangen, sondern mit weniger. Um den Beweis zu erbringen, dass das geregelt möglich ist", argumentierte er. "Vielleicht wäre es sinnvoll, 20 bis 25 Prozent der Stadionkapazität zu erlauben. Das wären bei uns 15 000 bis 18 000 Fans", sagte er und sprach sich trotz der Unterschiede in der Bundesliga dafür aus, "dass alle 18 Clubs das gemeinsam umsetzen. Das wäre im Sinne der Harmonie und Loyalität, die wir schon beim Corona-Konzept 1 erlebt haben."

Bis zum Bundesliga-Start sei noch über ein Monat Zeit. "Die Problematik im Moment sind die steigenden Fallzahlen, dadurch steigt auch die Vorsicht der Politik", sagte Rummenigge. Aber: "Wir sind bereit, wenn man uns die Chance gibt."/rai/DP/stw