BERLIN (dpa-AFX) - Spielerberater Reza Fazeli sieht durch die Corona-Krise neue Verhaltensweisen auf dem Transfermarkt. "Die Profis, die eigentlich gehen sollten, bekommen eher Chancen zur Bewährung, vor allem wenn sie nicht den gewünschten Preis erzielen. Es finden sich kaum aussortierte Spieler - wie groß ein Kader auch sein mag", schrieb Fazeli in einem Gastbeitrag für den "Kicker".

Die "Hire-and-Fire-Mentalität der Vereine" habe sich abgeschwächt. "Generell wuchs die Vorsicht bei Investitionen, weil die Perspektiven wegen SARS-CoV-2 weiter sehr unsicher sind", betonte Fazeli, der unter anderen Mario Götze und Emre Can mit seiner Agentur betreut. Der Umgang mit Geld sei "heute bewusster, weil zu viele Fragezeichen hinter der Zukunft stehen", schrieb der 45-Jährige.

Zur Situation des österreichischen Nationalspielers David Alaba beim FC Bayern München sagte Fazeli: "Sollte es bei Alaba mit einer Verlängerung nicht klappen, wird für ihn das Interesse, das er sich ausmalt, bestehen. Auch das Honorar für seinen Vertreter wird - wie das für alle Berater - zeit- und marktgerecht verhandelt. Ich hoffe, dass Alaba der Liga erhalten bleibt, bin aber sicher: 2021/22 wird er zu seinen Konditionen bei einem Topclub spielen."

Seit Monaten pokern die Münchner mit Alaba und dessen Berater um die Verlängerung des im kommenden Sommer auslaufenden Vertrages. Die Bayern wollen den Nationalspieler weiter langfristig binden und ihn nicht 2021 ablösefrei verlieren. Zuletzt gab es öffentliche Wortgefechte beider Seiten. Sollte es keine Einigung geben, könnte Alaba in knapp einem Jahr ohne Ablöse wechseln./wom/DP/zb