London (Reuters) - Der britische Öl-Multi BP hat wie seine Wettbewerber Shell, ExxonMobil und TotalEnergies vom gestiegenen Ölpreis und hohen Raffineriemargen profitiert und im zweiten Quartal das beste Ergebnis seit 14 Jahren eingefahren.

"Das Unternehmen läuft gut und wird zunehmend stärker", sagte BP-Chef Bernard Looney am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Strategie zahle sich aus. Looney, der bei seinem Amtsantritt 2020 versprochen hatte, BP schnell von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien umzustellen, fügte hinzu, BP werde seine Ausgaben für neues Öl und Gas um 500 Millionen Dollar erhöhen. Damit reagiere der Konzern auf die globale Versorgungskrise.

Looney kündigte zudem an, kurzfristig mehr in Kohlenwasserstoffe zu investieren, um zur Energiesicherheit beizutragen. "Wir werden wahrscheinlich ungefähr eine halbe Milliarde Dollar für Kohlenwasserstoffe aufwenden", sagte der Manager.

BP verdreifachte seinen Gewinn im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr auf 8,5 Milliarden Dollar und übertraf damit die Analystenschätzungen von 6,8 Milliarden deutlich. Die Aktionäre sollen von den sprudelnden Gewinnen profitieren und eine um zehn Prozent auf 6,006 Cent pro Aktie erhöhte Dividende erhalten - die bisherige Prognose lag bei Plus vier Prozent. Zudem halte der Konzern an seinem Ziel fest, 60 Prozent seiner überschüssigen Barmittel für Aktienrückkäufe zu verwenden. Der Vorstand erhöhte für das laufende Quartal seinen Rückkaufplan auf 3,5 Milliarden Dollar, nachdem in der ersten Jahreshälfte Aktien im Wert von 4,1 Milliarden Dollar erworben worden waren.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an: Die BP-Aktien legten um knapp vier Prozent zu.

Die führenden westlichen Öl- und Gaskonzerne profitieren allesamt von explodierenden Energiepreisen im Zuge des Ukraine-Krieges und kommen im zweiten Quartal zusammen auf eine Gewinnsumme von 59 Milliarden Dollar. So meldeten zuletzt die BP-Wettbewerber Exxon Mobil und Shell Rekordgewinne, TotalEnergies konnte seinen Gewinn verdreifachen.

(Bericht von Anneli Palmen, redigiert von Ralf Banser.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)