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​Seit einigen Monaten geht vor allem unter den Fahrern der Superbike-Weltmeisterschaft die Stoppie-Challenge um: Bei der Fahrt in die Boxen, vor allem nach einem besonders gut gelungenen Lauf (denn wer zuvor schlecht gefahren ist, wird eher nicht zum Scherzen aufgelegt sein), führen einige Fahrer einen umgekehrten Wheelie aus.

Dabei hebt nicht das Vorderrad vom Boden ab, das wäre bei Motorrädern mit über hundert PS ein recht einfaches Unterfangen, vor allem in Kombination mit derartig geringen Massen: das Mindestgewicht für die MotoGP beträgt 157 kg, für die Superbike 168 kg und für die Moto2 (inklusive Fahrer) 217 kg. ​

Solche Werte werden auch durch die extreme Leichtigkeit der Brembo-Bremskomponenten und der Marchesini-Felgen erreicht: Ein Paar 17-Zoll-Schmiederäder aus Magnesium wiegt nur 6 kg, während ein Paar 4-Kolben-Monoblock-Bremssättel aus Aluminium-Lithium-Blöcken gefertigt so wie sie in der MotoGP eingesetzt werden, nicht mehr als 1,5 kg wiegt.

Bei einem Stoppie bleibt das Vorderrad fest am Boden, während das Hinterrad nach oben katapultiert wird: Eine hohe Geschwindigkeit ist für diesen Stunt nicht erforderlich, sie wäre sogar eher hinderlich für den Erfolg des Stunts. Alle Stuntmen erklären, dass man einen Stoppie schon bei 40-60 km/h machen kann.

Der erste, der dieses Kunststück in den letzten zwei Jahren des Öfteren vollführte, war Toprak Razgatlioglu - erst auf der Kawasaki vom Team Puccetti, später mit der Yamaha Factory. Die Art und Weise, in der er seine Maschine beherrscht, ist zweifellos außergewöhnlich, wie man an den zahlreichen Stoppies sehen kann, bei denen er das Motorrad auf dem Vorderrad um 90 Grad dreht.

Normalerweise verläuft das Manöver bei ihm so, dass er mit 80 km/h im zweiten Gang in die Boxengasse einfährt und dann mit 12-14 bar die Vorderbremse betätigt. Sobald das Hinterrad abhebt, verringert Razgatlioglu den Druck auf 2-3 bar, um das Gleichgewicht halten zu können. Danach schaltet er in den ersten Gang zurück und benutzt schließlich die Hinterradbremse, um wieder Bodenkontakt zu bekommen.

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Als nächstes nahm Jack Miller die Herausforderung beim Sepang-Test im Februar 2020 auf einer Ducati Desmosedici vom Team Pramac an, beim Jerez-Test im vergangenen Januar dann Stefan Bradl auf seiner Honda R213V und schließlich auch Lucas Mahias auf der Kawasaki Ninja ZX-10RR. Eines haben sie alle gemeinsam: die Bremsanlage mit Bremsscheiben, Bremssattel, Belägen und Geberzylinder ist in allen Fällen von Brembo.

Eine weitere Bestätigung für das Vertrauen, das alle Top-Fahrer der Welt in die Leistung und Zuverlässigkeit der Brembo-Bremskomponenten setzen. Es überrascht nicht, dass sie von allen MotoGP-, Moto2-, Moto3- und MotoE-Fahrern verwendet werden, sowie von einem großen Teil der Fahrer, die in der Superbike-Weltmeisterschaft starten. ​

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Wie schon gesagt muss man, um einen Stoppie durchzuführen, entschieden auf die Vorderbremse drücken und dabei die hintere Bremse völlig ignorieren. Die Körperstellung ist dabei auch sehr wichtig, angefangen von den Ellbogen, die locker bleiben müssen, bis zu den Knien, die angezogen werden sollten, so als ob man den Tank umarmen möchte.

Nach ein paar Zehntelsekunden sollte der Druck auf die Vorderradbremse schrittweise reduziert werden, um ein Kippen nach vorne zu vermeiden: das Hinterrad bleibt in dieser Phase vom Boden abgehoben und erst, wenn es wieder in Richtung Boden zurückgeht, sollte die Hinterradbremse eingesetzt werden.

Wenn die Hinterradbremse zu Beginn des Stoppies gedrückt würde, wäre das für die Drehung des Hinterrads hinderlich und würde das Gleichgewicht von Mensch und Maschine beeinträchtigen. Es wäre auch ein Fehler, den Oberkörper in eine unnatürliche Position nach vorne zu bringen, da der Gesamtschwerpunkt von Mensch und Motorrad dann unausgewogen wäre. ​

Um einen guten Stoppie hinzukriegen, üben die Fahrer der Superbike WM je nach Durchmesser des verwendeten Geberzylinders eine Belastung von 7,2 kg oder 6,5 kg auf den Bremshebel aus. Als Vergleich dazu: in der ersten Kurve auf der Rennstrecke in Katar wird der Bremshebel am Ende der 1.068 m langen Geraden mit 6,1 kg Belastung betätigt.

Wie Ihr vielleicht schon richtig vermutet, ist für einen Stoppie eine hohe Energieintensität nicht unbedingt erforderlich, da das Bremsen bei niedrigen Geschwindigkeiten erfolgt. Sinnvoll hingegen ist ein gutes Bremsmoment, dessen Wert direkt proportional zum effektiven Scheibenradius, dem Reibungskoeffizienten und der Zuspannkraft (der Kraft, mit der der Sattel schließt) steht.

Natürlich ist auch ein Geberzylinder, der ein schnelles und kontrollierbares Bremsen ermöglicht, unverzichtbar. Dank der Erfahrung bei der Konstruktion von hydraulischen, kinematischen und ergonomischen Komponenten zeichnen sich die Zylinder von Brembo durch ihre Linearität zwischen aufgebrachter Kraft und Bremsreaktion aus.

In jedem Fall ist ein Stoppie für das Bremssystem von Rennmaschinen keine allzu große Herausforderung, da er erst in der Boxengasse durchgeführt wird. Die niedrige Geschwindigkeit, mit der der Fahrer bei seiner Ehrenrunde zur Box zurückfährt, bringt es mit sich, dass sich die Temperatur der Beläge und der Bremsflüssigkeit in Grenzen hält, so dass das Bremssystem keiner thermischen Belastung ausgesetzt ist.

Trotzdem wird dieses Kunststück von vielen Teammanagern nicht gern gesehen. Nicht so sehr wegen des Risikos, die mechanischen Komponenten zu zerstören - auch wenn es den einen oder anderen gibt, der sich z.B. Sorgen um das Öl im Innern des Motors macht - als vielmehr wegen der Gefahr eines Sturzes, der zu einer dummen Verletzung, dem Bruch von Teilen des Motorrads oder auch nur zu einem schlechten Eindruck vor den Kameras führen könnte.

Es ist kein Zufall, dass von allen Akrobatikstücken, die mit zwei Rädern möglich sind, der Stoppie als eines der gefährlichsten gilt, da man ihn nicht mit den Augen verfolgen kann. Aus diesem Grund rät Brembo dringend von jedem Versuch ab, ihn in irgendeiner Form nachzuahmen - weder auf der Rennstrecke noch im öffentlichen Straßenverkehr.


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Brembo S.p.A. published this content on 09 June 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 10 June 2021 11:27:02 UTC.